BlackBerry, der Klassiker unter den E-Mail-Push-Lösungen, bekommt mehr und mehr Konkurrenz. Neben einigen Nischenlösungen sind hier vor allem "Direct Push" von Microsoft und "Intellisync Wireless Email" von Nokia zu nennen. Diesen Lösungen ist gemeinsam, dass sie nur mit speziellen Endgeräten funktionieren und die Installation relativ aufwändig ist. Neben nicht unerheblichen Lizenzgebühren müssen Nutzer, die sich viel im Ausland aufhalten, auch noch mit hohen Roamingkosten rechnen.
Ganz anders ist dies bei der Lösung "TriMS" von Cougar Bay. Die beiden Geschäftsführer Christian Schröder und Olaf Wessler arbeiten seit drei Jahren an dem Thema und begannen mit einem Tool zur Kompression von Kurznachrichten. In einem zweiten Schritt entwickelten sie einen E-Mail-Push-Dienst für Endkunden. Nun stellen sie in Zusammenarbeit mit dem Systemhaus Hansen & Gieraths einen E-Mail-Push-Server für Unternehmenskunden vor. Der Server ist mit einem GSM-Modul ausgerüstet, lässt sich ans LAN anschließen und über eine Browser-basierte Oberfläche leicht konfigurierten. Die Anbindung an das E-Mail-System erfolgt über IMAP oder POP3.
Schröder nennt als mögliche Klientel Firmen mit Außendienstlern oder einem häufig wechselnden Stamm von freien Mitarbeitern, Architekten und Bauunternehmen, Universitäten und andere Bildungseinrichtungen, Ministerien, Luftfahrtgesellschaften oder Privatpiloten.
Sie alle profitieren davon, dass bei TriMS die Übertragung der Nachricht als Code im Binärformat in Form einer oder mehrerer SMS-Mitteilungen erfolgt. Eine Kurznachricht kann dank des von Cougar Bay entwickelten Kompressionsverfahrens bis zu 500 Zeichen übertragen. Bis zu fünf SMS lassen sich verketten, so dass pro E-Mail bis zu 2.500 Zeichen transferiert werden können. Dieses Verfahren hat drei wesentliche Vorteile: Es ist weit gehend sicher, da die E-Mail direkt über die Luftschnittstelle an den Empfänger gesendet wird. Ein Abfangen der Nachrichten ist laut Hersteller sehr aufwändig. Cougar Bay will aber für noch höhere Sicherheitsanforderungen eine Variante mit Verschlüsselung anbieten. Es benötigt keine GPRS-Verbindung und belastet auch nicht die Sprachkanäle der Netzbetreiber, da SMS über den Signalisierungskanal versendet werden. Und es ist im Ausland besonders preiswert, da für empfangene SMS keine Roaminggebühren anfallen.
Auf der Empfängerseite sind keine speziellen Endgeräten notwendig. Der Client lässt sich auf jedes Java-fähige Handy aufspielen. Er bietet den von E-Mail-Programmen gewöhnten Komfort mit Postein- und Ausgang, Gesendet-Ordner und Archiv. Das deutet schon darauf hin, dass man mit der Lösung E-Mails auch versenden kann, auch wenn das Verfassen mit den normalen Handy-Tasten natürlich weit weniger komfortabel ist als bei einem dedizierten Gerät mit vollwertiger QWERTZ-Tastatur. Auch anderer, vom BlackBerry gewohnter Komfort fehlt: So wird der "Gelesen-" oder "Gelöscht"-Status von E-Mails auf dem Handy genau so wenig mit dem in der stationären Inbox synchronisiert wie Kalendereinträge, Kontakte und Aufgaben. Und auf Anhänge muss der Nutzer ebenfalls verzichten.
Dafür ist die Lösung äußerst preiswert: Das Komplettprodukt ist bei Hansen & Gieraths zum Endkundenpreis von knapp 2.600 Euro zu haben, 15 Nutzer-Lizenzen inklusive. Für Anwender mit mehr mobilen Mitarbeitern, stehen verschiedene Varianten zur Verfügung. Wer bis zu 50 User mit dem Dienst versorgen will, zahlt beispielsweise 6.950 Euro. Auch die laufenden Kosten bleiben überschaubar, wenn der Kunde eine SMS-Flatrate-Karte benutzt. Diese kostet je nach Anbieter zwischen 5 und 25 Euro im Monat. Systemhauschef Holger Hansen sieht in der Einfachheit des Tarifmodells den größten Vorteil für den IT-Fachhändler. Statt komplexer Datentarife und Auslandsoptionen müsse er Kunden nur diese SMS-Flatrate anbieten.
Händler, die Interesse an der Lösung haben, können sich an Hansen & Gieraths wenden. Ansprechpartner ist Amos Struck (Tel. 0228/9080709, E-Mail amos.struck@hug.de).
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