Creative rutscht in die Miesen

15.08.2005
Soundspezialist Creative Labs hat sich nach eigenen Aussagen bei MP3-Playern verrechnet und geriet im vierten Quartal des am 30. Juni abgeschlossenen Geschäftsjahres trotz starker Umsatzsteigerung deutlich in die Miesen.

Soundspezialist Creative Labs hat sich nach eigenen Aussagen bei MP3-Playern verrechnet und geriet im vierten Quartal des am 30. Juni abgeschlossenen Geschäftsjahres trotz starker Umsatzsteigerung deutlich in die Miesen.

Den Umsatz konnte der Hersteller aus Singapur gegenüber dem Vergleichzeitraum des Vorjahres im vierten Quartal zwar um 51 Prozent auf 305,4 Millionen Dollar steigern. Doch unterm Strich blieb ein Verlust von 31,9 Millionen Dollar.

Im Gesamtgeschäftsjahr 2004/2005 bis Ende Juni hat Creative den Umsatz von 815 auf 1,224 Milliarden Dollar um 50 Prozent steigern können. Auf der Gewinnseite blieben wegen des schlechten vierten Quartals gerade mal 600.000 Dollar nach 134,2 Millionen Dollar im Geschäftsjahr 2003/2004.

Creative-Präsident Craig McHugh zufolge konnte der Absatz mit MP3-Playern zwar um 260 Prozent gesteigert werden, blieb aber hinter den Erwartungen zurück, während Apple mit dem iPod und iTunes weiter auf der Erfolgswelle reitet. Fehleinschätzungen in der Preisentwicklung hätten ihr Übriges getan. So musste das Unternehmen den Verkaufspreis für den "Zen Micro" zum Beispiel um 40 Dollar senken, und dennoch habe Creative Verlustabschreibungen in zweistelliger Millionenhöhe durch hohe Lagerbestände vornehmen müssen. Zwischen April und Juni sollen die Erlöse im Jahresvergleich von 333,8 auf 305,4 Millionen Dollar zurückgegangen sein.

McHugh ist aber zuversichtlich, im laufenden Quartal wieder näher an die oder sogar in die Gewinnzone zu kommen. Ein neuer Audioprozessor namens X-Fi (Xtreme Fidelity) und entsprechende Soundkarten, wie sie gerade erst in der letzten Woche angekündigt wurden, sollen dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Der neue Audioprozessor soll mit über 51 Millionen Transistoren und mehr als 10.000 MIPS (Million Instructions per Second) leistungsstärker als so manche P4-Prozessoren von Intel sein. Eine erste Hörprobe zeigte erstaunlichen Surround-Klang über ein 7.1-System von Creative-Tochter Cambrigde Soundworks. Aber auch über normale Stereokopfhörer liefern die neuen X-Fi-Karten einen nicht nur horizontalen, sondern auch vertikalen Rundumklang, wie als sitze man in einem Arrangement von High-End-Surround-Lautsprechern. (kh)

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