Teambildung im Unternehmen

Das Systemhaus als Formel-1-Team

01.04.2011
Warum auch die "im Hintergrund" tätigen Mitarbeiter wichtig sind, sagt Jürgen Schröter.

Sie werden fragen: "Was hat mein Unternehmen mit einem Formel-1-Team zu tun?" Bei näherer Betrachtung - eine ganze Menge.

Ein Formel-1-Team besteht nicht nur aus den üblicherweise ca. 45 Leuten an der Rennstrecke, sondern aus weiteren ca. 200 bis 400 Mitarbeitern im Werk, die rund um die Uhr an der Weiterentwicklung der Autos arbeiten - also durchaus vergleichbar mit vielen mittelständischen Unternehmen, insbesondere im IT-Bereich, wo es um technisch anspruchsvolle Themen und Lösungen geht.

Jeder weiß: In einem Formel-1-Team kommt es nicht nur auf den Fahrer an, sondern auf das sogenannte Gesamtpaket. Kein noch so guter Fahrer siegt in einem Auto, in dem der Motor nicht die volle Leistung bringt, in dem die falschen Reifen montiert sind oder in dem die Bremsen nicht warm oder zu heiß werden. Und erst recht, wenn das Auto ausfällt, weil ein Monteur eine Schraube nicht fest angezogen hat oder wenn die Ingenieure das Aerodynamikpaket nicht richtig entwickelt haben.

Dementsprechend wird kein noch so guter Verkäufer eine Softwarelösung verkaufen, die nicht mehr den Anforderungen der Kunden entspricht oder die nicht mit den Produkten des Mitbewerbs mithalten kann. Wird man dann als Erstes den Fahrer entlassen, weil die erhofften Ergebnisse nicht erreicht werden? Das wäre wohl das Dümmste, was man machen könnte.

Wie sieht es aber in vielen Unternehmen aus? Dort wird vielfach bei Ausbleiben der Ergebnisse der Vertrieb als Schuldiger ausgemacht. Das fängt bei Erhöhung des Drucks an und führt häufig über unsachliche und unqualifizierte Diskussionen bis hin zur Entlassung von Vertriebsmitarbeitern.

In einem Formel-1-Team wird nach jedem Rennen - und zwar unabhängig davon, ob das Ergebnis in Ordnung war oder nicht - genauestens analysiert, was wie und warum funktioniert hat und was nicht. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, einen Schuldigen für einen Misserfolg zu finden, sondern darum, gemeinsam im Team Probleme zu lösen. Nur damit kann man eventuelle Schwachstellen verbessern oder ausmerzen und Stärken maximieren. Und wenn das Ergebnis positiv war, ist dieses Ergebnis der Erfolg für das ganze Team, und jeder im Team profitiert natürlich auch davon.

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