Das Trennungsgespräch: Hier zeigt das Unternehmen sein wahres Gesicht

11.06.2007
Von Etrillard 
Das mit Abstand unerfreulichste aller Gespräche ist ganz gewiss das Trennungsgespräch. Wie Arbeitgeber in dieser Situation Fehler und Taktlosigkeiten vermeiden können, erklärt Coach Stéphane Etrillard.

Das mit Abstand unerfreulichste aller Gespräche ist ganz gewiss das Trennungsgespräch. Das Ziel ist extrem klar definiert und ohne Alternative: die Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Ein Trennungsgespräch gehört zu den schwierigsten Gesprächen überhaupt und sollte keinesfalls unterschätzt werden.

Falls einige Führungskräfte denken mögen, dass es doch nun wirklich nicht mehr auf die Form und Art der Durchführung des Gesprächs ankommt, ist dies ein großer Irrtum. Gerade im Ablauf eines Trennungsgesprächs offenbart sich das wahre Gesicht eines Unternehmens. Zugleich ist ein professionell geführtes Trennungsgespräch mehr als eine Frage des Stils. Sie können sich ganz sicher sein, dass die gesamte Belegschaft den Verlauf jeder Kündigung genauestens, mit gespitzten Ohren und offenen Augen verfolgt.

Gleichzeitig ist ein gekündigter Mitarbeiter meist nur zu gerne bereit, über etwaige Taktlosigkeiten im Trennungsgespräch Auskunft zu geben. Die verbleibenden Mitarbeiter erfahren also alles (und manchmal noch etwas mehr), und werden sich im Zweifelsfall mit dem gekündigten Kollegen solidarisieren. Dadurch kann, verursacht durch schlecht geführte Trennungsgespräche, eine nur schwer wieder überbrückbare Kluft zwischen den Mitarbeitern und der Geschäftsführung entstehen. Und hierbei handelt es sich um unnötige Spannungen, die vermieden werden sollten.

Wenn Sie also generell auf eine gute Unternehmenskultur setzen, können Sie sich nicht ausgerechnet im Trennungsgespräch davon verabschieden - andernfalls ist Ihre Glaubwürdigkeit ernsthaft in Gefahr. Fehler, Taktlosigkeiten und fehlende Sensibilität im Trennungsgespräch bleiben (nicht nur beim Gekündigten) haften. Auch wäre es nicht das erste Mal, dass derartige Kapriolen nach außen dringen, wodurch dann das gesamte Unternehmen diskreditiert wäre. Es kann nicht von Vorteil sein, wenn Kunden, Lieferanten oder wer auch immer den Eindruck gewinnen, dass ein Unternehmen bei der Kündigung ruppig mit seinen Mitarbeitern umspringt.

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