Partnerkonflikt droht

Dell Direkt ködert Deutschen Mittelstands-Bund

14.10.2009
Ob Computerbauer Dell seinen Channel brüskiert oder nicht, hängt ganz davon ab, wie es Direktgeschäfte macht. Dies gilt auch für die jetzt gerade avisierte Kooperation mit dem Deutschen Mittelstands-Bund.
Dell teilt sich da Geschäft mit Partner: Die Frage ist nur, in welchen Proportionen.
Dell teilt sich da Geschäft mit Partner: Die Frage ist nur, in welchen Proportionen.

Eine Kooperation mit dem Deutschen Mittelstands-Bund (DMB) ist für den Computeranbieter Dell erfreulich, und nicht weniger für den DMB. Denn nun können die rund 16.000. Mitgliedsunternehmen des DMB Dell-Rechner und angeschlossene Produkte zu "besonders vorteilhaften Konditionen erwerben", teilten Dell und der DMB unisono mit.

Der DMB mit Sitz in Düsseldorf ist ein Bundesverband für kleine und mittelständische Unternehmen; er wurde 1982 gegründet und kümmert sich um "die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder". Da es sich bei diesen vornehmlich um kleinere mittelständische Unternehmen - also sogenannte SMB-Unternehmen handelt, und diese derzeit wiederum die am meisten beworbene Klientel von IT-Unternehmen bilden, erscheint es auch nicht weiter erstaunlich, dass Dell dieser Klientel Angebote macht. Das beruht auf Gemeinsamkeit - schließlich gilt auch für DMB-Mitglieder, dass sie "immer profitieren", wie auf dessen Web-Seite zu lesen ist.

Im Übrigen hat Dell sich nicht umsonst SMB-gerecht umgebaut: Im Februar dieses Jahres erklärte das Unternehmen, es agiere künftig weltweit mit den vier Geschäftseinheiten "große Unternehmen", " kleine und mittlere Unternehmen" (SME; Small and Medium Enterprise, wie Dell sie nennt) "Öffentlicher Sektor" und "Endkunden"

Mehr zu Dell und dem SMB-Markt lesen Sie hier:

Parallel zu dieser Neuordnung erklärte Dell, es habe seinen indirekten und direkten Vertrieb zusammengelegt, um Kanalkonflikte im Unternehmens oder B2B-Bereich zu vermeiden.

Woraus für die jetzige Kooperation zwingend folgt: Auch wenn die DMB-Mitglieder direkt im B2B-Onlineshop des Herstellers einkaufen können, kann die Vertriebsmannschaft SMB indirekt mit einem Obolus rechnen. Ihr Einkommen kann weiterhin als gesichert gelten.

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