Demo Germany feiert glanzvolle Premiere

17.10.2007
Innovation ist machbar: Originell und ideenreich präsentierten sich 20 junge Technologieunternehmen auf der ersten Demo-Veranstaltung in Europa.

Selbst im schnelllebigen IT-Business ist es ungewöhnlich, dass nur sechs Minuten die Zukunft eines Unternehmens entscheidend beeinflussen können. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Veranstalter der ersten Demo Germany, der IDG-Verlag und - als Executive Producer – die Magnigroup, am gestrigen Tag gleich 20 Mal die Gelegenheit hatten, in so kurzer Zeit Schicksal zu spielen: Sie ermöglichten es jungen Unternehmen aus Europa, Israel und anderen Teilen der Welt, ihre Produkte und Geschäftsideen auf großer Bühne im Deutschen Museum, München, zu präsentieren. Die rund 350 Personen umfassende Zuhörerschaft setzte sich aus Venture Capitalists, Finanzierungsexperten, Analysten, IT-Entscheidern und Vertretern der Wirtschafts- und Fachpresse zusammen.

Fring me baby! Instant Messaging und VoIP/WLAN-Telefonie in einer Anwendung.
Fring me baby! Instant Messaging und VoIP/WLAN-Telefonie in einer Anwendung.

Und die kamen voll auf ihre Kosten, denn die Demonstrators gaben alles, um dieses Publikum in diesen fünf Minuten von ihrem Produkt zu überzeugen. Ganz ohne Powerpoint präsentierten sie Technologie-Neuheiten aus den Bereichen Mobile Applications, Consumer Solutions, Enterprise Solutions & Infrastructure und Community, die in Vorträgen und Live-Demonstrationen – zum Teil mit schauspielerischen Einlagen durchsetzt, vorgeführt wurden. So überzeugte etwa das israelische Startup Fring mit seiner mobilen VoIP- und Instant-Messaging-Lösung (Computerwoche.de berichtete). Das Produkt wurde von Marketing-Chef Roy Timor Rousso und seinem Team so kurzweilig in Szene gesetzt, dass Fring letztendlich am Ende des Tages von den Besuchern zum "Demo God" gewählt wurde.

Hauptsache, coll bleiben! Die Macher von Vyro Games im Selbstversuch.
Hauptsache, coll bleiben! Die Macher von Vyro Games im Selbstversuch.

Die Lacher auf ihrer Seite hatten auch Vyro Games aus Irland mit ihrem Personal Input Pod (PiP) zur Stressbekämpfung. Das Startup aus Dublin ließ zwei Team-Mitglieder in einem speziellen Wettlauf gegeneinander antreten, um deren Coolness auf offener Bühne zu testen. Das Besondere an dem Handy-Spiel: Je ruhiger der Puls der Rivalen schlug, desto schneller waren ihre Spielfiguren, zwei kleine Drachen, unterwegs.

Als skurril bis genial kann man auch die Software des russischen Startups Red Square Ventures bezeichnen. "Mix Get" erlaubt es einer Gruppe von Menschen, Musikstücke am PC neu zu mischen und einzelne Komponenten (Gesang, Instrumente, Sound-Effekte) auf verschiedene Handys zu verteilen.

"Wir sind die Roboter". Red Square Ventures führte den Kraftwerk-Song auf der Bühne in einer Version für drei Handys auf.
"Wir sind die Roboter". Red Square Ventures führte den Kraftwerk-Song auf der Bühne in einer Version für drei Handys auf.

Spannende Einblicke in die Welt dreidimensionaler Internet-Auftritte bot der Auftritt der deutschen StageSpace AG. Das Karlsruher Unternehmen demonstrierte, wie sich bereits existierende Internet-Plattformen in faszinierende 3D-Welten umgestalten lassen. Die Technik kommt ohne großen Aufwand daher, lässt sich direkt über den Web-Browser starten und benötigt keine Installation.

Doch auch Neuheiten für Business-Anwender sorgten für Aufsehen: Einen "Doping-Verdacht" äußerten bereits die US-Kollegen von "Infoworld", als Global Communications auf der "Demo Fall" seine Lösung für die Bandbreitensteigerung auf der letzen Meile vorstellte. Wegen Problemen mit dem Equipment konnte das US-Startup in München nur das Video der Veranstaltung in San Diego vorführen. Die genannten Übertragungsraten von mehr als 100 Mbit/s über eine Kupferleitung sowie ein Gigabit/s über einen LED-Lichtstrahl zeigten aber auch so Wirkung. (Die Profile und Beschreibungen der einzelnen Demonstrators einschließlich Kontaktdaten finden Sie unter www.demogermany.de)

"Die Fülle an hochkarätigen Präsentationen, die wir für die erste Demo in Europa gewinnen konnten, ist beeindruckend", erklärte Karsten Ludolph von der Magnigroup, zum Auftakt der Veranstaltung. Das Demo Advisory Board habe bewusst Player gewählt, die das Potenzial aufwiesen, sich im globalen Marktumfeld behaupten zu können.

Zu der Kurzweiligkeit der Veranstaltung trugen neben den Demonstrators, der lockeren Moderation von Magnigroup-Manager Stefan Herbert und den launigen Statements prominenter Gäste auch das perfekt unterstützte Networking. Das bunt gemischte Publikum war mitunter so eifrig an den Ständen der einzelnen Aussteller im Gespräch, dass die Zeit zwischen den Sessions wie im Fluge verging.

Computerwoche-Verlagsleiter Michael Beilfuß tröstete die Gäste mit der Ankündigung, dass für kommendes Jahr eine Wiederholung geplant ist. Interessierte können sich daher schon jetzt den 13. und 14. Oktober 2008 im Kalender anstreichen oder - noch besser - mit einer Geschäftsidee für die Demo Germany 2008 bewerben. (mb)

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