Der ComputerPartner-Querschläger: Hasta la Vista, Microsoft



Karl-Erich Weber, Jahrgang 1959, ist Kaufmann, Autor, freier Journalist und Redakteur. Hauptberuflich seit 1991 mit ITK und Unterhaltungselektronik befasst, schreibt er seit 1998 für unsere Redaktion. Seine ITK-Lieblingsthemen sind die News, Analysen und Projektionen aus Wirtschaft, Markt und Fachhandel sowie die Hersteller mit ihren Produkten. Zudem bloggt, kritisiert und kommentiert er leidenschaftlich Medien und Politik. 

Während derzeit Kapital und Proletariat in trauter Einigkeit auf Malle Segen und Fluch der Agenda 2010 durch den Sangria-Eimer ziehen, haben die Sonnyboys aus Redmond von Schwarzeneggers Plot hemmungslos die Pointe geklaut. Kaum ist der Name des Hoffnungsträgers für Aufschwung und Wiedervereinigung der IT bekannt, sollen auch schon die ersten Viren dafür gebaut sein. Nun ja, erstens sollen die virtuellen Kammerjäger auch leben, und zweitens will auch Bills Truppe im Kampf um Viren- und Spam-Anteile kräftig mitmischen.

Hasta la vista, Baby - wobei für Baby jede x-beliebige Softwareschmiede stehen kann - war auch das Letzte, was Sarah Connor (die Falsche!) vom wortgewandten Mimen aus der Steiermark vernahm. Doch lieber ein wenig Filmkultur, als dass man uns Longhörner aufsetzt. Für wen das "neue" Windows sein soll, ist bei den Anforderungen von einem Gigabyte RAM und mindestens einem 3.000-MHz schnellen Prozessor noch nicht wirklich klar. Versprochen sind Eigenschaften, die schon Windows 95 angeblich bringen sollte: Klarheit, Einfachheit und umfassende Unterstützung des Anwenders. Eventuell klappt es ja diesmal, denn seinerzeit waren ja "nur" Pentium 133 und 16-Megabyte-Speicher aktuell.

Irgendwie erinnert mich das an Wahlversprechen aktueller Politakteure. Ob Halbierung der Arbeitslosigkeit oder blühende Landschaften, Menschen mit Führungsqualitäten müssen wohl lügen. Die Kritiker des neuen Umsatzbringers sehen dagegen ein altes Ziel von Bill Gates näher gerückt - "information at your fingertips" -, wobei er vor allem seine Finger gemeint haben soll. Bestimmen doch immer weniger Leute, was wir an Information erhalten sollen. Bild, BamS und die Glotze braucht man, um Kanzler zu bleiben oder zu werden, mehr nicht.

Mein Fazit: Vista soll ja nicht vor Herbst 2006 erscheinen. Vielleicht ist es ja bis dahin Pflicht?

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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