Der deutsche Markt für IT-Services auf dem Prüfstand

05.09.2002
Die neue IDC-Studie "Der Markt für IT-Services in Deutschland, 2001-2006" beleuchtet die deutsche Service-Szene, ihre Zukunftschancen und mögliche Risiken. ComputerPartner bietet einen exklusiven Einblick in die Highlights der Studie.

Die umfassende IDC-Studie "Der Markt für IT-Services in Deutschland, 2001-2006" beleuchtet neben dem Gesamtmarkt auch die Chancen und Risiken der wichtigsten Marktsegmente. Infolge der gesamtwirtschaftlich angespannten Lage musste selbst der prosperierende Servicemarkt Einbußen hinnehmen. Dennoch geht IDC für den Zeitraum bis 2006 von einem jährlichen Wachstum von zehn Prozent aus. Laut Analyst Martin Haas wird das Volumen von 21,154 Milliarden Euro in 2001 auf 33,925 Milliarden Euro im Jahr 2006 steigen.

Die Antriebs- und Hemmfaktoren

An erster Stelle sind hier die wirtschaftlich angespannte Lage in Deutschland und demzufolge eine reduzierte Risikobereitschaft der Anwender zu nennen. Im Wesentlichen lassen sich drei verschiedene Reaktionen der deutschen Unternehmen feststellen:

- IT-Projekte, die auf eine langfristige Weiterentwicklung des Unternehmens ausgerichtet sind, werden zunächst auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

- Große Projekte werden häufig in mehrere Teilprojekte zerlegt, um eine effektivere Erfolgskontrolle zu gewährleisten.

- Lediglich Projekte, die auf die Integration heterogener IT-Landschaften beziehungsweise die Konsolidierung der IT ausgerichtet sind, werden konsequent weiterverfolgt. Das Projektziel sind hierbei regelmäßig kurzfristige Kosteneinsparungen und Effektivitätssteigerungen.

Natürlich werden weiterhin strategisch wichtige Projekte durchgeführt. Hierzu gehören beispielsweise die Einführung eines ERPSystems oder die Nutzung der Internettechnologie im Rahmen einer E-Business-Lösung.

Demzufolge weisen einige Segmente des deutschen IT-Services-Marktes im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr negative Wachstumsraten oder ein sehr geringes positives Wachstum auf.

Wachstum im Outsourcing-Markt

Lediglich im Outsourcing-Segment sind im Zeitraum von 2001 bis 2006 noch zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen. Vor dem Hintergrund, dass Outsourcing-Verträge in der Regel ein großes Auftragsvolumen mit sich bringen, können die folgenden Beispiele als Beleg für das überproportionale Marktwachstum angeführt werden.

- Siemens Business Services übernimmt die Preussag Systemhaus GmbH von der TUI AG. Zu den Aufgaben zählen der Betrieb von Standardapplikationen sowie die Beratung rund um SAP/R3 und Lotus Notes.

- Hewlett-Packard übernimmt im Rahmen eines Fünfjahresvertrags für die EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) den Betrieb der Informationsverarbeitung und der kommerziellen IT-Infrastruktur sowie definierte Projekte und Consulting-Leistungen. Der Vertrag mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro beinhaltet unter anderem die Übernahme von 110 Mitarbeitern und deren Integration in neu zu schaffende HP-Niederlassungen in den Werken des Bereichs Verteidigungselektronik Ulm, München/Unterschleißheim und Friedrichshafen.

- EDS konnte den bestehenden Outsourcing-Vertrag mit der Privatbank Sal. Oppenheim jr. & Cie. ein Jahr vor Vertragsende um fünf Jahre verlängern. Seit 1997 betreibt EDS die komplette IT-Infrastruktur von Sal. Oppenheim. EDS erbringt für den Kunden Leistungen in den Bereichen Mainframe und Midrange, LAN/WAN-Betrieb, Messaging, MWE (Managed Work Environment), Server- und Applikationsbetrieb sowie Applikations-Support. Außerdem ist EDS in größerem Umfang ins Projektgeschäft eingebunden.

- Im Frühjahr hat IBM Global Services die Informationssysteme Consulting- und Anwendungs-Gesellschaft mbH (ICA) in Hannover zu 100 Prozent übernommen. Das 1995 gegründete Joint Venture zwischen IBM und der Continental AG hatte zunächst die Informationstechnologie des Automobilzulieferers und Reifenproduzenten übernommen und weiterentwickelt. Mit der Übernahme soll ICA jetzt neben Continental auch für andere Firmen als Outsourcing-Partner dienen. Mit etwa 550 Mitarbeitern entwickelt und wartet ICA Computerprogramme, betreibt Rechenzentren und Netzwerke sowie Server- und PC-Systeme seiner Kunden.

Die Übertragung von Teilen der IT auf einen externen Dienstleister stellt also für viele deutsche Unternehmen gleichzeitig die Verlagerung der bestehenden Probleme auf den Services-Anbieter dar.

Weiterführende Informationen und Datenmaterial für verschiedene Segmente des IT-Services-Marktes sowie Informationen zu den Kundengruppen sind in der aktuellen IDC-Studie "Der Markt für IT-Services in Deutschland, 2001-2006" erhältlich. Die Studie ist bis zum 12. September zum Aktionspreis von 3.400 Euro (zzgl. MwSt.) bei IDC zu erwerben. Danach kostet sie 3.900 Euro (plus Mehrwertsteuer). (go)

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