Der Kunde hätte anders beraten werden müssen

10.05.2002
Zum Artikel "Umstieg auf IP120 nicht ausreichend kommuniziert?" in ComputerPartner 13/02, Seite 10, erreichte uns folgende Zuschrift:

Fakt ist, dass die IP110 über die integrierten 64-MB-RAM-Arbeitsspeicher hinaus nicht aufrüstbar ist und damit nicht oder nur sehr eingeschränkt (siehe Release Notes Check Point NG FP 1, Seite 15ff., vom November 2001) zusammen mit der Checkpoint-NG-Firewall-1 eingesetzt werden kann. Das im Artikel geschilderte Problem erwächst also in technologischer Hinsicht nicht aus der Tatsache, dass Nokia IP110 nicht Linux, sondern das eigenentwickelte Betriebssystem IPSO verwendet. Denn alle IP-Appliances von Nokia arbeiten auf der Grundlage von IPSO, das für die NG-Produkte von Check Point optimiert und zertifiziert ist.

Anders als im ersten Abschnitt des Artikels behauptet, besteht das technologische Problem folglich in der Größe des Arbeitsspeichers der IP110, der für die NG-Lösungen nicht mehr ausreicht. Dies war allerdings bereits zum Sommeranfang vergangenen Jahres nach der Vorstellung und Markteinführung der NG-Produkte bekannt. In den offiziellen Releasenotes vom Juli 2001 wurden als Mindestanforderung an den Appliance-Hauptspeicher 128 MB RAM genannt. Dies hätte auch dem Systemhaus bekannt sein müssen, denn im Artikel heißt es, dass sich der Kunde im Oktober 2001 für die IP110 entschieden hat.

Auch wenn der Kunde damals seinen Wunsch, auf NG aufzurüsten, noch nicht geäußert hat, wäre es nur billig gewesen, ihn darauf hinzuweisen, dass der Arbeitsspeicher der IP110 mit seinen 64 MB RAM nur noch die Mindestanforderung für den Einsatz der damals schon zwei Jahre alten und auf der Nokia-Box vorinstallierten Version 4 der Checkpoint-Firewall-1 erfüllte.

Es war deshalb im Herbst vergangenen Jahres mehr als abzusehen, dass die IP110 die nächsten Checkpoint-Generationen nicht mehr ausreichend unterstützen würde. Der Kunde hätte deshalb anders beraten werden sollen. Er hätte sich zum Beispiel für eine aufrüstbare Version einer Nokia-Box, etwa die IP330, entscheiden oder aber eine Plattform eines anderen Herstellers wählen können, die zwar ärmer an Managementfunktionalitäten, aber mit den Checkpoint-Produkten kompatibel und aufrüstbar ist.

Fritz Schmidt-Steylaers, Leiter Sales and Business Development E-Security ComputerLinks AG.

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