Telekom-Chef verteidigt Tempo-Bremse

"Die Alternative wäre eine Preiserhöhung für alle"

29.04.2013
Nach heftiger Kritik an den geplanten Daten-Obergrenzen im Festnetz der Deutschen Telekom hat Konzernchef Obermann die Pläne verteidigt. "Die Alternative wäre eine Preiserhöhung für alle Kunden, die weder klug noch gerecht wäre."
René Obermann, CEO bei Deutschen Telekom
René Obermann, CEO bei Deutschen Telekom
Foto: Deutsche Telekom

Nach heftiger Kritik an den geplanten Daten-Obergrenzen im Festnetz der Deutschen Telekom hat Konzernchef René Obermann die Pläne in einem offenen Brief verteidigt. "Die Alternative wäre eine Preiserhöhung für alle Kunden, die in unseren Augen weder klug noch gerecht wäre", argumentierte Obermann in dem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Er verwies auf den Anstieg der Datenmengen und die Milliarden-Investitionen, die die Telekom für den Ausbau der Netze machen müsse.

Die Telekom will auch bei Flatrates im Festnetz Obergrenzen für das Datenvolumen einführen, ab dem das Tempo drastisch gedrosselt wird. Wer weiter schnell im Internet surfen will, könnte sich dann weiteres Daten-Kontingent dazubuchen. Die neue Regelung soll vom 2. Mai an in neuen Verträgen festgeschrieben werden. Tatsächlich greifen soll die Tempo-Bremse nach bisherigen Angaben nicht vor 2016.

Obermann wies zugleich den Vorwurf zurück, die Telekom verstoße mit dem Plan gegen die Netzneutralität, weil ihr TV-Dienst Entertain nicht bei der umgeschlagenen Datenmenge mitgerechnet werde. "Die Internetdienste der Telekom wie Videoload.de, Telekom-Cloud und andere werden ebenso in das individuell verfügbare Volumen eingerechnet wie die Dienste von Wettbewerbern, wie beispielsweise Google oder Amazon." Entertain sei dagegen kein Internet-Dienst, "sondern eine von den Landesmedienanstalten durchregulierte separate Fernseh- und Medienplattform, für die unsere Kunden ein entsprechendes Zusatzentgelt bezahlen."

Obermanns Brief vom vergangenen Donnerstag wurde von der Telekom am späten Sonntag im Internet veröffentlicht. Es war die Antwort auf einen Brief Röslers von Mitte vergangener Woche, der umgehend in die Medien durchsickerte. (dpa/bw)

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