"Die Distribution ist nicht mehr der Schlüssel zur Tür des Kunden"

26.10.2000
Monitorhersteller Iiyama weist zum Jahresende, trotz Wechsel an der Spitze des Unternehmens, Wachstum nach Umsatz und Stückzahlen aus.

Im Sommer wechselte die Führung der Iiyama Deutschland GmbH: Axel Janßen verließ den japanischen Monitorhersteller und ging mit Sack und Pack zu Actebis. Lutz Müller übernahm als General Manager in Feldkirchen das Ruder.

Dem Deutschlandgeschäft hat der Führungswechsel, wie die Zahlen des Geschäftsjahres 2000 belegen, nicht geschadet: "Wir werden mit 240.000 verkauften Monitoren abschließen, was einem Umsatz von über 200 Millionen Mark entspricht", zieht Müller nicht ohne Stolz Bilanz.

Zum Vergleich: 1999 waren es noch 193.000 Einheiten bei einem Jahresumsatz von 160 Millionen Mark. Für 2001 plant der Iiyama-Manager "eine konservative Wachstumsrate von 15 Prozent". Marktforscher prognostizieren dem deutschen Gesamtmarkt al-lerdings nur Zuwächse von zehn Prozent.

Zweite Kaufrunde für Iiyama-Produkte

Die Gründe für den guten Geschäftsverlauf liegen für Müller auf der Hand: "Im Juni/Juli sind wir überproportional gewachsen, weil das Systemhausgeschäft mit den Top-Ten in Deutschland geschwächelt hat. Und wir sind in diesem Kanal nicht vertreten. Laut GfK hatten wir im Sommer im CRT-Segment einen Marktanteil von fünf Prozent", begründet der Iiyama-Frontmann. Außerdem würden die Produkte der Monitorschmiede bei den Endkunden jetzt zum Jahresende erstmals ausgetauscht — Iiyama hat nach Müllers Aussage erst seit 1996/97 "richtig Stückzahlen verkauft".

An der Strategie des Unternehmens soll sich auch unter Müllers Führung nichts ändern: "Wir planen weder einen Einstieg bei den Großflächenmärkten wie Media-Markt noch bei den Broadlinern. Bei Hardware-Produkten ist die Distribution nicht der Schlüssel zur Tür des Endkunden." Das Fachhandelskonzept und der ausschließliche Vertrieb über diesen Kanal soll laut Müller weiter Bestand haben. Er fügt als Beweis hinzu: "Auch für unsere Lowend-Produkte bieten wir durchgängig Bonus und Werbekostenzuschuss, nicht wie einige unsere Wettbewerber, die diese Unterstützung dann irgendwann für den Handel streichen."

Gut steht das Unternehmen derzeit mit seinem neuen 19-Zöller "S900" für 749 Mark (Endkundenpreis) da. "Das Gerät ist, ich sag’s ja nur ungern, aber gerade bei den Retailern abgeflogen", erzählt Müller.

Nur im LCD-Segment hält sich die Euphorie in Grenzen: "LCDs laufen derzeit nur im Projektgeschäft über die großen Systemhäuser. Hier sind wir nicht vertreten. Außerdem spielen wir die Preispolitik unserer Wettbewerber nicht mit, und daran wird sich auch nichts ändern", resümiert Müller. (ch)

www.iiyama.de

E-Commerce

Händler involviert

Ab Ende November bietet Iiyama interessierten Käufern einen Preis-Check mit der Möglichkeit zum anschließenden Kauf per Internet an. Dabei können Privat- und Geschäftskunden über die Iiyama-Website Angebote von Händlern einholen, diese vergleichen und dann online beim Fachhändler mit dem besten Preis bestellen. Nach Kundenanfrage werden die Handelspartner in den entsprechenden Postleitzahlgebieten automatisch per E-Mail darüber informiert und können ein Preisangebot abgeben. Der Kunde kann mit Hilfe seiner Identifikationsnummer seine Angebotsseite einsehen und innerhalb von 14 Tagen zugreifen und bestellen. (ch)

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