Tandy Trower, General Manager der neu gegründeten Microsoft Robotics Group, zählt zu den am längsten dienenden Veteranen des Software-Konzerns. In seiner mehr als 25-jährigen Geschichte im Unternehmen war er maßgeblich an der Entwicklung von Microsoft-Meilensteinen wie der Programmiersprache Microsoft Basic, den allerersten Windows-Versionen sowie für den MS-Flugsimulator verantwortlich. Im Gespräch mit pressetext erklärt Trower, warum auch ein intelligenter Staubsauger als Roboter durchgeht und wie Microsoft beim Thema Robotics punkten will. Darüber hinaus gibt Trower Einblick in die Denkweise des Konzerns und versucht zu entschlüsseln, was den Erfolg von Microsoft ausmacht.
pressetext: Microsoft zählt zu den Newcomern im Robotics-Markt. Bevor wir uns mit der Strategie dahinter auseinandersetzen, sollten wir zunächst noch klären, was Microsoft unter Robotern versteht.
Trower: Die Definition ist in der Tat eine sehr schwierige Frage. Der staubsaugende Roboter Roomba des Herstellers iRobot http://www.irobot.com - mit 2,5 Mio. verkauften Exemplaren einer der erfolgreichsten Geräte der Branche - besitzt viele klassische Roboter-Charakteristika, da er autonom funktioniert und mit einer Reihe von Sensoren ausgestattet ist. Derselbe Hersteller hat aber auch Geräte unter der Bezeichnung Roboter im Programm, die ausschließlich über eine Fernsteuerung von außen gesteuert werden und etwa bei der Entschärfung von Minen in schwierigem Gelände im Einsatz sind.
pressetext: Die lange Zeit vorherrschende Vorstellung von zukünftigen Robotern in Menschengestalt ist somit endgültig überholt?
Trower: Dass etwa der Roomba keine menschenähnliche Gestalt besitzt, scheint seine Besitzer überhaupt nicht zu stören. Er wird von diesen nicht nur als klassischer Roboter empfunden, sondern darüber hinaus auch als soziale Entität empfunden und von den Inhabern vielerorts mit einem eigenem Namen und einer eigenen Identität versehen - unabhängig von seinem Aussehen.