Die Zukunftschancen der PC-Hersteller

14.06.1996
MÜNCHEN: Der PC-Markt in Deutschland wird sich in den kommenden Jahren zum Teil gewaltig verändern. Elefantenhochzeiten wie die jüngste Verbindung von Packard Bell, NEC und Bull oder von Fujitsu, ICL und ASI läuten den Konzentrationsprozeß ein. Auch die deutschen Systemhäuser und IT-Händler sagen eine Verschiebung der Gewichte im PC-Markt voraus. Einige Sterne wie der von HP werden aufgehen, andere wie die von Apple und Escom verlieren an Glanz.Für viele Branchenkenner im PC-Markt steht fest, daß der Shake-out unter den PC-Herstellern in den kommenden Jahren an Schärfe noch weiter zunehmen wird (vgl. dazu auch unseren Marktbericht in ComputerPartner Nr. 6/96, Seite 32, "Bei den PC-Herstellern geht die Angst um"). ComputerPartner wollte daher von Deutschlands Systemhäusern und IT-Händlern wissen, welchen Herstellern sie die besten und welchen sie die geringsten Zukunftsaussichten geben. Das Marktforschungsunternehmen TechConsult in Kassel befragte dazu in unserem Auftrag 150 repräsentativ ausgewählte Handelsunternehmen.

MÜNCHEN: Der PC-Markt in Deutschland wird sich in den kommenden Jahren zum Teil gewaltig verändern. Elefantenhochzeiten wie die jüngste Verbindung von Packard Bell, NEC und Bull oder von Fujitsu, ICL und ASI läuten den Konzentrationsprozeß ein. Auch die deutschen Systemhäuser und IT-Händler sagen eine Verschiebung der Gewichte im PC-Markt voraus. Einige Sterne wie der von HP werden aufgehen, andere wie die von Apple und Escom verlieren an Glanz.Für viele Branchenkenner im PC-Markt steht fest, daß der Shake-out unter den PC-Herstellern in den kommenden Jahren an Schärfe noch weiter zunehmen wird (vgl. dazu auch unseren Marktbericht in ComputerPartner Nr. 6/96, Seite 32, "Bei den PC-Herstellern geht die Angst um"). ComputerPartner wollte daher von Deutschlands Systemhäusern und IT-Händlern wissen, welchen Herstellern sie die besten und welchen sie die geringsten Zukunftsaussichten geben. Das Marktforschungsunternehmen TechConsult in Kassel befragte dazu in unserem Auftrag 150 repräsentativ ausgewählte Handelsunternehmen.

Hinter den drei eindeutigen Gewinnern HP, Compaq und SNI (vgl. Aufmacher Seite 1) kommt ein breites Mittelfeld von PC-Produzenten, die nach Meinung der meisten Händler gute Chancen haben, ihre Marktposition zu halten. Nicht unbedingt erwarten konnte man die gute Einschätzung von Toshiba. Immerhin 35 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, daß der Marktanteil der Japaner am deutschen PC-Markt steigen wird. Damit liegt Toshiba noch vor IBM.

Überraschend schlecht fällt dagegen das Ergebnis für die Targa-Rechner von Actebis aus. Lediglich zehn Prozent der befragten Händler glauben, daß sich der Targa-Marktanteil verbessern wird. Ein deutlich schlechteres Ergebnis als bei Konkurrent Peacock. Hier erwarten immerhin ein Viertel der Händler einen Ausbau des Marktanteils. Selbst Frank + Walter liegt mit den Yakumo-Rechnern noch vor den Targa-PCs.

ASI baut in diesem Jahr 100.000 PCs mehr als 1995

Ebenfalls erstaunlich erscheint die schlechte Beurteilung von ASI. Offenkundig hat sich bei vielen Händlern noch nicht herumgesprochen, daß ASI als integraler Bestandteil der japanischen Fujitsu-Gruppe, zu der auch der ehemalige britische Hersteller ICL gehört, über nunmehr völlig andere Möglichkeiten verfügt als vorher. Bereits in diesem Jahr wird nach Angaben von ASI-Chef Winfried Hoffmann der Produktionsausstoß im ASI-Werk im thüringischen Sömmerda auf 250.000 PCs ansteigen, immerhin 100.000 Rechner mehr als 1995.

1 + 1 ist nicht immer gleich 2

Auch Packard Bell und NEC werden mit Sicherheit unter dem gemeinsamen Dach der neuen Firma "Packard Bell NEC" (vgl. Artikel auf Seite 16 dieser Ausgabe) für eine Veränderung des Marktgefüges sorgen. Wie stark diese Veränderung sein wird, ist derzeit aber noch völlig offen. 1 + 1 ist bekanntlich nicht immer 2. Neben den beiden Marken "Packard Bell" und "NEC" wird die neue Gesellschaft übrigens auch die Marke "Zenith" vertreiben, deren Zukunftschancen von den Teilnehmern der ComputerPartner-Handelsumfrage aks ziemlich schlecht beurteilt wurde. Ob das neue Unternehmensgebilde zu einer Stärkung von Zenith am deutschen Markt führen wird, dahinter darf man getrost ein Fragezeichen setzen.

In jedem Fall wird der PC-Markt auch in den nächsten Jahren noch einige Überraschungen bieten. Die Branche ist halt noch immer nicht ausgereift.

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