Was Mitarbeiter wünschen

Drei Thesen zum Führungsverhalten

20.03.2012
Welcher Chef ist besser für die Firma: der angenehme Kumpel oder der unsympathische Manager-Typ?
Ob Dirigent oder technischer Leiter: Narzissten sind schlechte Chefs.
Ob Dirigent oder technischer Leiter: Narzissten sind schlechte Chefs.
Foto: Tom Win / pixelio.de

In der betriebswirtschaftlichen Theorie und auch in der Unternehmenspraxis gibt es unterschiedliche Auffassung darüber, wie sich ein Vorgesetzter verhalten sollte. Die Diskussion darüber lässt sich in folgenden drei Thesen zusammenfassen:

These 1: Führungskräfte müssen nicht nett sein

Schlechtes Führungsverhalten der oberen Manager wird oft wissentlich von der Geschäftsleitung geduldet. Solange das operative Ergebnis stimmt, können die Abteilungschefs schalten und walten, wie sie möchten.

Carsten Steinert, BWL-Professor an der Fachhochschule Osnabrück, hat in einer Studie herausgefunden, dass zwar mehr als 85 Prozent der befragten Unternehmen Führungsverhalten als einen expliziten Bestandteil von Personalpolitik sehen. Dennoch sei die Toleranz gegenüber Schwächen hoch ausgeprägt, sofern das von den Führungskräften zu verantwortende operative Ergebnis stimmt.

Dem operativen Ergebnis wird zu 90 Prozent ein "sehr hoher" oder "bedeutender" Stellenwert beimessen. Führungsverhalten ist nur für 45 Prozent der befragten Unternehmer wichtig. Auf die Frage nach den Hauptgründen für Trennungen von Führungskräften gaben 82 Prozent der Firmen an, dass schlechtes Führungsverhalten für sie kein Anlass für eine Trennung ist.

Die Hauptgründe, warum Führungskräfte gehen müssen, werden von fast 50 Prozent in "persönlichen Gründen" oder in einem "schlechten operativen Ergebnis" gesehen. Letzteres ist für 42 Prozent Anlass für eine Trennung. " Die Untersuchung zeigt zwei Dinge: Schlechtes Führungsverhalten wird in der Regel nicht sanktioniert, sofern und solange das operative Ergebnis stimmt. Gutes Führungsverhalten wird nicht belohnt, was sich daran zeigt, dass das Thema "Führung" als Komponente von Zielvereinbarungen eine eher untergeordnete Rolle spielt", sagt Steinert.

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