E-Commerce-Lösungen

25.02.1999

ISMANING: Wieder einmal gibt es eine neue Studie zur Zukunft des E-Commerce. Diesmal wurde sie von der IBM-Tochter Lotus in Auftrag gegeben, die im Groupware- und Messagingmarkt aktiv ist. 251 deutsche Systemhäuser mit Web-Lösungen im Produktportfolio kamen zu Wort. Das Ergebnis der PR-Com-Umfrage: Die meisten Befragten wollen sich mittelfristig als E-Commerce-Systemhaus im Markt positionieren.Im Moment allerdings ist die Nachfrage der Kunden anscheinend noch eher verhalten. Über die Hälfte der Systemhäuser, genau 54 Prozent, bezeichnet die Nachfrage nach Lösungen für E-Commerce als mittel bis niedrig. Allerdings tut dies den Erwartungen keinen Abbruch. Gut zwei Drittel sind der Meinung, daß bis zu 50 Prozent ihrer Kunden innerhalb der nächsten 18 Monate mit Anfragen zu solchen Produkten an sie herantreten werden. Den Grund hierfür sehen die Befragten zum einen in den Produktzyklen, die sich nach wie vor permanent verkürzen.

Dadurch sind die Unternehmen gezwungen, ihre Informationen und Produkte schneller zum Kunden zu bringen. Des weiteren sind die Kunden nach Aussage des Panels anspruchsvoller geworden, vor allem was schnelle Informationsbeschaffung betrifft.

Einfache Handhabung: Kaufkriterium

Über die Art der Nachfrage sind sich die befragten Systemhäuser und VARs nicht einig. Die Mehrzahl geht davon aus, daß isolierte Web-Lösungen wie Microsoft Exchange für den meisten Umsatz sorgen werden.

Über die Hälfte rechnet allerdings auch damit, daß viele Kunden (53 Prozent) eine Integration der E-Commerce-Lösungen in bestehende Umgebungen wie Unix, Mainframe, SAP R/3 oder Baan wünschen.

Die befragten Anbieter sehen das Web vor allem als Plattform für anspruchsvolle Lösungen. Rund 43 Prozent setzen auf Business-to-Business-Workflow-Lösungen. 39 Prozent erwarten den verstärkten Einsatz von E-Commerce-Software mit starker Endkunden-Ausrichtung auf die. Nur 31 Prozent sehen im Web die geeignete Plattform für statische Marketing-Präsenz.

Nach den bisherigen Erfahrungen der Befragten ist vor allem die einfache Handhabung das wichtigste Kaufkriterium (75 Prozent). Performance (65 Prozent) kommt erst an zweiter Stelle, gefolgt von Skalierbarkeit (41 Prozent) und Systemoffenheit (32 Prozent).

Umsatzverlagerung oder Zugewinn?

Diejenigen Kunden, die sich im Internet engagieren wollen, erwarten nach Meinung der befragten Systemhäuser vor allem eine höhere Wettbewerbsfähigkeit. Knapp ein Drittel hofft auf schnelleren und komfortableren Datenverkehr. Der dritte Wunsch an E-Commerce ist die Hoffnung auf effizientere Geschäftsabläufe.

Auch die Anbieter selbst setzen große Erwartungen in E-Commerce. 60 Prozent glauben an ein mittelfristiges Umsatzplus von bis zu 25 Prozent durch Web-Lösungen. Doch die Euphorie ist nicht durchweg an der Tagesordnung. Rund 28 Prozent rechnen lediglich mit einer Umsatzverlagerung denn mit einer Steigerung.

53 Prozent denken daran, zusätzliche Mitarbeiter für die Entwicklung

von E-Commerce-Lösungen einzustellen. (gn)

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