Top 5 der Panel-Hersteller sagen

Ein Fünftel 3D-TV-Abdeckung bis Ende 2011

15.07.2011
Die Top 5 der LCD-Panel-Hersteller, Samsung, LG Display, AU Optronics (AUO), Chimei Innolux (CMI) und Sharp, rechnen damit, dass bis Ende 2011 schon 20 Prozent aller TV-Panels 3D-fähig sein werden.
Fußball soll 3D-TV pushen helfen, ist aber dafür als Sportart weniger geeignet als Tennis oder Basket-Ball, weil die Spieler meist viel zu weit von der Kamera weg sind.
Fußball soll 3D-TV pushen helfen, ist aber dafür als Sportart weniger geeignet als Tennis oder Basket-Ball, weil die Spieler meist viel zu weit von der Kamera weg sind.

Die Top 5 der LCD-Panel-Hersteller, Samsung, LG Display, AU Optronics (AUO), Chimei Innolux (CMI) und Sharp, rechnen laut 'Digitimes' damit, dass bis Ende 2011 schon 20 Prozent aller TV-Panels 3D-fähig sein werden.

Während Samsung und CMI sich für die Shuttertechnik stark machen, sind LG Display und AUO die treibenden Kräfte hinter der Polarisationstechnik. Der Wettstreit zwischen den beiden Lagern wird laut ‚Digitimes‘ dazu beitragen, dass der Mehrpreis für das 3D-Feature immer mehr abgesenkt wird, was sicherlich im Sinne der Konsumenten ist, nicht aber in dem von Industrie und Handel.

Mehrwert-Features wie LED-Backlight, 3D und Internet-TV (auch Hybrid, Connected und Smart TV genannt) sind die Hauptstoßrichtung der Produktentwicklung bei den Panel- und Geräteherstellern.

Wie Meko-Chefanalyst Bob Raikes im Gespräch mit ChannelPartner auf dem jährlich von Lutz Möhr in Seefeld veranstalteten 3D-Kongress S3D-Today & S3D-Expo Anfang der Woche äußerte, müsse man sich allerdings fragen, ob sie mit diesen vielen Features so schnell hintereinander den Konsumenten nicht verwirren. Abgesehen davon, dass neue erweiterte Funktionen und Spezifikationen anders als früher kaum noch erkennbare Abstufungen innerhalb des Produktportfolios zeigen, vor allem auch in preislicher Hinsicht.

Auch wenn Studien ergeben haben, dass die 3D-Funktionalität von vielen Verbrauchern gar nicht genutzt wird, ist das einer der wichtigsten Hoffnungsträger der LCD- und TV-Geräteindustrie. Raikes zufolge ist der Anteil der Käufer von 3D-Fernsehern, die tatsächlich auch Filme in 3D sehen, in Europa bei unter 15 Prozent.

Die Foxconn- bzw. Hon-Hai-Tochter CMI strebt bis Jahresende einen 3D-Anteil von 20 Prozent bei allen TV-Panels an, AUO, Teil der BenQ Group, will auch 10 Prozent kommen, Samsung, LG Display und Sharp haben sich ein Jahresziel von 10 bis 20 Prozent gesetzt.

China ist schon zum größten Absatzmarkt für LCD-Fernseher geworden, wobei drei Goldenen Feste oder Ereigniswochen im Jahr einen immer größeren Run auf die Geschäfte ausüben und von der Industrie daher für immer wichtiger erachtet werden. Das ist einmal Chinesisch Neujahr, auch Frühlingsfest genannt, dann der Internationale Tag der Arbeit am 1. Mai sowie das sich daran anschließende Drachenbootfest am 5.5 nach dem Mondkalender sowie das Mittherbstfest, das in der Regel zusammen mit dem Nationalfeiertag am 1. Oktober gefeiert wird. Trotz mancher technischer Probleme waren in China zum Tag der Arbeit bzw. Drachenbootfest schon 10 Prozent aller verkauften LCD-Fernseher 3D-fähig, sprich mit mindestens einem 120-Hz-Panel ausgestattet.

Von den großen TV-Marken setzen LG, Vizio (immer wieder US-Marktführer) und Toshiba auf die FPR-Polarisationstechnik von LG Display, die künftig immer mehr Gewicht bekommen soll, während Samsung, Sony, Panasonic und Sharp sich ganz auf die Shuttertechnik eingeschworen haben.

Toshiba hat auch Geräte mit den aktiven LCD-Shutterbrilen im Programm und wird voraussichtlich im März 2012 in Europa auch mit autostereoskopischen TV-Modellen starten, die überhaupt keine Brille erfodern, sondern als Nacked-Eye-Lösungen mit bloßem Auge 3D-Spaß erlauben sollen.

Noch eine Anmerkung zu Vizio. Der Erfolg der Amtran-Tochter aus Taiwan ist laut Raikes ein US-Phänomen und würde sich in Europa so nicht einstellen, weil das Unternehmen den Aufstieg zum Marktführer in den USA ein paar großen Ketten wie Wal-Mart, Costo und Sam's Club verdankt, über die Zigmillionen Geräte verkauft werden, während in Europa noch nicht mal Media-Saturn, Dixons (UK) oder Carrefourt (Frankreich) den nötigen Größeneffekt bringen würde, um andere Hersteller preislich unterbieten zu können. (kh)

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