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Einfach nur über Digitalisierung reden - geht das?

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Vertreter von TV-Sendern, Autoproduzenten, aus der Hopfenvermarktung, Consulting-Firmen, IT-Services, Produktionsbetrieben oder aus der Musikbranche trafen sich in München, um die Digitalisierung von hinten aufzurollen. Im Mittelpunkt standen nicht die Vorträge, sondern der Austausch untereinander.
Alle Teilnehmer waren sich einig: Ein super Abend mit interessanten Gesprächen. Und genau das war das Ziel der beiden Gastgeber.
Alle Teilnehmer waren sich einig: Ein super Abend mit interessanten Gesprächen. Und genau das war das Ziel der beiden Gastgeber.
Foto: George von Stade

George von Staden, Geschäftsführer der GSV Consulting, lud nach München ein. Das Motto, das von Staden den 26 Gästen mit auf den Weg gab, war schnell erklärt: "Unser Ziel ist es heute Abend, das Thema Digitalisierung miteinander in den Vordergrund zu stellen. Reden Sie vor allem miteinander und tauschen Sie ihre Erfahrungen und Ziele untereinander aus." Und bereits bei der Vorstellungsrunde wurde klar, dass die Erfahrungen bezüglich Digitalisierung unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Während die Vertreter von BMW Functional Design (Georg Immel) oder von MAN (Jans Dietrich Müller und Karin Römer) natürlich bereits seit geraumer Zeit das Thema auf dem Schirm haben, war aus anderen Reihen zu hören: "Naja, jeder digitalisiert eben so vor sich hin." Auch Stephan Barth, CEO der Barth Haas Group, einem Anbieter von Hopfenprodukten und -Dienstleistungen, sieht das künftige Glück des Unternehmens noch nicht so ganz in der Digitalisierung.

Dennoch gibt es natürlich Firmen, die die Digitalisierung - zumindest in Teilen - bereits fest in ihrem Unternehmensablauf integriert haben. So erzählten zum Beispiel Ulf Hollinderbäumer und Hans-Peter Sailer von bridgingIT ihre Erfahrungen mit ihrem Fuhrpark, den das Unternehmen nicht nur mit E-, sondern auch mit selbstfahrenden Autos immer mehr aufstockt.

Ein weiteres Thema, das in Verbindung mit der Digitalisierung (wieder) in den Vordergrund rückt, ist die Wirkung von Licht. Außenbeleuchtung, die Ausleuchtung großer Stadien, Produktpräsentation im Verkaufsraum, das richtige Licht im Büro oder im Besprechungsraum - bis hin zur Launch-Atmosphäre auf der heimischen Terrasse. Dass sich Licht nicht nur über den An-/Aus-Schalter bedienen lässt, ist nicht neu. Aber intelligente Steuerung in Verbindung mit intelligenter Planung rufen wieder neue Begehrlichkeiten hervor. Reinhard Vedder, CEO von Light Management zeigte den Besuchern dazu positive und negative Beispiele.

Mit Emotionen arbeitet auch Marinus Brückmann der bei dem Filmproduzenten Teufelswerk beschäftigt ist. Er sieht einen der Vorteile der wachsenden Digitalisierung unter anderem auch in der Zunahme der zur Verfügung stehenden Bandbreiten.

Und dass es bei der Digitalisierung nicht mit dem An- und Ausschalten oder der Automatisierung von digitalen Abläufen getan ist, erklärte zum Abschluss Robert Mehlan von Revenue Maker. Der menschliche Kontakt sowohl zu den Kunden als auch den eigenen Mitarbeitern sei ein wichtiger Baustein.

Durch die Vorträge bereits auf das Thema Digitalisierung eingestimmt und von Robert Mehlan ermutigt, nutzten die Teilnehmer den Rest des Abends für einen regen Erfahruntsaustausch. Auch der Gastgeber Peter Vermeij, konnte aus seiner langjährigen Erfahrung im niederländischen Generalkonsulat in Deutschland in vielen Gespräche die Vergleiche zwischen Holland und Deutschland einbringen. Wer ihm aufmerksam zuhörte, könnte fast den Eindruck bekommen haben, dass die Holländer bezüglich digitaler Innovation oft mutiger sind als die Deutschen.

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