Mentale Unterstützung

Einzel-, Team- oder Gruppencoaching?

25.07.2008

Sowohl beim Verständigen auf ein gemeinsames Vorgehen, als auch beim Umsetzen der vereinbarten Lösung sind Reibereien vorprogrammiert - nicht nur weil die Teammitglieder beim Erfüllen ihrer Aufgaben aufeinander angewiesen sind, sondern auch weil die Beteiligten oft unterschiedliche Meinungen und Interessen haben. Deshalb hat der Coach beim Teamcoaching auch die Funktion eines Moderators und Teamentwicklers, der dafür sorgt, dass
- die verschiedenen Interessen und Sichtweisen klar benannt werden und
- die realen Knackpunkte (der Zusammenarbeit) angesprochen werden (und sich die Teilnehmer nicht über Scheinprobleme zanken).
Der Coach muss auch darauf achten, dass die vereinbarten Lösungen realistisch und tragfähig sind, unter anderem, weil sie
- den übergeordneten Bereichs- und Unternehmenszielen entsprechen und
- die Interessen nicht nur aller Beteiligten, sondern auch der Betroffenen angemessen berücksichtigen.

Beim Teamcoaching werden oft auch Verhaltensweisen einzelner Mitglieder angesprochen, die die Arbeit des Teams oder einzelner Mitglieder erschweren - zum Beispiel "Herr Schmitt liefert mir die benötigten Unterlagen zu spät." Oder: "Von Frau Mayer erhalte ich nur auf Nachfrage die nötigen Informationen." Dann ist der Coach als (Gesprächs-)Moderator gefragt. Denn im Rahmen einer Teamcoaching-Sitzung kann zwar erörtert werden, welche Merkmale der Organisation oder welche Strukturen der Arbeitsbeziehung dazu führen, dass eine Person ein gewisses Verhalten zeigt. Teamcoaching-Sitzungen sind aber nicht der Ort, um zum Beispiel darüber zu sprechen, welche Persönlichkeitsmerkmale von Frau Mayer dazu führen, dass diese Infos nicht weitergibt. Etwa, weil sie den Kollegen Huber als Konkurrent empfindet. Oder weil sie die Macht genießt, die daraus resultiert, im alleinigen Besitz gewisser Infos zu sein. Solche persönlichen Aspekte dürfen in einem Teamcoaching nicht erörtert werden. Denn dies käme einem Bloßstellen der betreffenden Person vor der Gruppe gleich. Solche Fragen können in Einzelcoachings angesprochen werden, die parallel zum Teamcoaching stattfinden.

Ergänzende Einzelcoachings sind auch sinnvoll, wenn es um das Umsetzen der vereinbarten Lösung geht - sei es im Kontakt mit Kunden oder im Führungsalltag. Dann treten bei den Teammitgliedern oft Verhaltensunsicherheiten auf, die zu Selbstzweifeln oder zu Zweifeln an der vereinbarten Lösung führt. Hilfreich ist dann, wenn zumindest den Schlüsselpersonen im Team (wie zum Beispiel den Führungskräften) ein Ansprechpartner zur Seite steht, der ihnen ein Feedback über ihr Verhalten gibt und mit ihnen Lösungen für die Probleme erarbeitet, die beim Umsetzen auftauchen.

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