Enron-Pleitier Kenneth Lay ist tot

05.07.2006
Enron-Gründer Kenneth Lay hatte seinerzeit den größten Bilanzskandal in der US-Wirtschaftsgeschichte mit zu verantworten. Heute Morgen ist der 64-Jährige in seinem Ferienhaus in Aspen, Colorado, einem Herzinfarkt erlegen.

Enron-Gründer Kenneth Lay hatte den größten Bilanzskandal in der US-Wirtschaftsgeschichte mit zu verantworten. Heute Morgen ist der 64-Jährige in seinem Ferienhaus in Aspen, Colorado, einem Herzinfarkt erlegen.

Lay wurde Ende Mai 2006, viereinhalb Jahre nach dem Zusammenbruch des Energieriesen, in Houston, Texas, wegen Betrugs und Verschwörung in sechs Anklagepunkten für schuldig befunden. Er hatte stets seine Unschuld beteuert. Wenn es wie geplant am 23. Oktober 2006 zur Urteilsverkündung gekommen wäre, hätten ihm bis zu 165 Jahre Haft gedroht.

Nach der Enron-Pleite im Dezember 2001, die seitdem weltweit als Inbegriff für Wirtschaftskriminalität in großem Stile gilt, haben über 4.000 Beschäftigte nicht nur ihren Arbeitsplatz, sondern auch ihre Pensionsgelder verloren. Der Pensionsfonds soll sich auf mehrere Milliarden Dollar belaufen haben.

Viele Anleger mussten zusehen, wie ihre Aktien, die einstmals fast 90 Dollar wert waren, nur noch wenige Cent brachten. Im Jahr 2000 hatte das Unternehmen noch Einnahmen von über 100 Milliarden Dollar ausgewiesen, nach der Pleite blieb ein Schuldenberg von 40 Milliarden Dollar.

Lay hat stets bestritten, davon Kenntnis gehabt zu haben, dass der Finanzchef Schuldenberge in dubiose Partnerschaften versteckt hatte, um die prekäre Finanzlage des Unternehmens zu verschleiern. Lay und sein Nachfolger Jeffrey Skilling wurden beide für schuldig befunden, Angestellte und Investoren über die wahre Finanzlage von Enron im Dunkeln gelassen zu haben.

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