Innovation im Unternehmen

Entwerfen Sie ein Geschäftsmodell für die Zukunft

23.01.2013
Innovative Firmen meistern wirtschaftlich schwierige Zeiten besser als solche, die sich als Hüter der Tradition verstehen. Sie stellen ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand und sorgen heute dafür, dass sie auch künftig Erfolg haben, sagt Dr. Georg Kraus.
Unternehmen kommen mit Geistesblitzen voran, nicht mit Rechtfertigung und Risikoscheu.
Unternehmen kommen mit Geistesblitzen voran, nicht mit Rechtfertigung und Risikoscheu.
Foto: xyz

Glaubt man dem aktuellen ifo-Geschäftsklima-Index, geht’s mit der Konjunktur bergab. Also sollten sich die Unternehmen dafür wappnen, dass ihnen in den kommenden Jahren eventuell ein rauerer Wind ins Gesicht bläst. Doch wie? Das ist für viele Unternehmensführer eine offene Frage.

Also Impulsgeber können ihnen die Unternehmen dienen, deren Erträge während der Wirtschaftsflaute, die auf die Lehmann-Pleite 2008 folgte, nicht sanken, sondern die auch in schwierigen Zeiten hochprofitabel arbeiteten. Zugegeben, vereinzelt war dies Zufall. Die Unternehmen hatten sozusagen das Glück, im richtigen Markt zu sein. Doch dies war eher selten! In der Regel handelte es sich bei den Unternehmen, die gleich Leuchttürmen aus dem Markt herausragten, um innovative Betriebe mit für ihre Kunden spannenden Produkten. Hierdurch unterschieden sie sich vom Gros der darbenden Unternehmen.

Maxime "Re-invent yourself"

"Re-invent yourself" - so sollte das Motto jedes Unternehmens lauten. Denn nur durch eine permanente Erneuerung ihres Geschäftsmodells und ihrer Produktpalette bleiben sie für ihre Kunden attraktiv. Doch die Realität sieht leider anders aus. In vielen Unternehmen konzentriert sich das Augenmerk der Unternehmensführung auf das Optimieren des bisherigen Geschäftsmodells. Es wird geschaut: Wie können wir noch günstiger produzieren? Und: Wie können wir unseren Kunden noch mehr von dem, was wir haben, verkaufen? Nur wenig Zeit und Geld wird hingegen in das Entwickeln neuer Produkte und das Austüfteln neuer Dienstleistungen investiert. Aus oft nachvollziehbaren Gründen.

Im Betriebsalltag gibt es stets so viel zu tun, dass den Unternehmensführern häufig kaum Zeit zum Beschäftigen mit der Zukunft bleibt. Und so passiert es schnell, dass sie zu Verwaltern ihrer Organisation werden. Dabei lautet ihre Hauptaufgabe, das Unternehmen auf die Zukunft vorbereiten.

Das Unternehmen regelmäßig neu erfinden

Generell gilt: Visionäre sind in den obersten Etagen der Unternehmen selten. Denn im "Ausbildungs-plan" von Unternehmensführern steht zwar stets das Fach "Unternehmen managen", aber nie das Fach "Unternehmen neu erfinden". Also machen sie bevorzugt das, was sie am besten können, ihre Unternehmen managen, also "verwalten".

Sind Unternehmen von innen heraus überhaupt erneuerbar? Hierüber kann man streiten. Fakt ist jedoch: Als externer Betrachter bekommt man oft eine Gänsehaut, wenn man erlebt, wie sich sogar die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Unternehmen dem Thema Innovation nähern. Oft herrscht in ihnen eine Kultur der Rechtfertigung, Risikoscheu und Innovation der "kleinen Schritte" - also einer Optimierung dessen, was man kennt. Die Unternehmen haben zwar beeindruckende F&E-Budgets. Bewegen tut sich in ihnen aber wenig. Denn die Mitarbeiter der F&E-Bereiche verstehen sich wie die gesamte Organisation primär als Bewahrer der Tradition und Hüter des Geschäftsmodells, mit dem man bisher erfolgreich war. Sich auf die Unbekannte "Zukunft" einzulassen, fällt ihnen hingegen schwer.

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