Ertragreiches Geschäft mit iPod-Zubehör, Teil 2

06.12.2007
Von Reinhard Otter

2. Connection mit Köpfchen

Wer den iPod nur per Kabel verbindet, der hat ein Problem: Bei der Wiedergabe lädt er sich nicht auf. Natürlich kann man ihn zusätzlich zum AV-Kabel auch noch per Ladegerät an die Steckdose anschließen – das AV-Adapterkabel aus dem Apple-Sortiment etwa wird inklsuive USB-Anschluss und Netzteil geliefert. Wer aber zwischendurch die Playliste wechseln oder ein anderes Album suchen möchte, der muss zum iPod greifen und sich per Click-Wheel durchs Menü hangeln, um dann möglicherweise noch am Verstärker die Lautstärke anzupassen.

Viel praktischer sind so genannte Docking-Stationen. Sie stehen neben der Hi-Fi-Anlage und dem Fernseher im Rack, sind per Audio- und Videokabel mit der Anlage verbunden und werden von einem eigenen Netzteil mit Strom versorgt. Den iPod stellt man einfach in die vorgesehene Mulde und schon hängt er am Energie-Tropf und spielt sein Programm ab.

Das einfachste iPod-Dock kommt von Apple und erledigt die Aufgabe gut. Eine Fernbedienung gehört zum Lieferumfang, sodass man den iPod auch aus der Ferne steuern kann. Ihre Infrarot-Befehle lassen sich aber nur sehr umständlich typischen Hi-Fi- oder TV-Fernbedienungen beibringen.

Viele Hi-Fi- und AV-Hersteller bieten daher aufwendigere iPod-Docks an, die sich mit der Anlage verbandeln lassen. Dazu hören diese Docks auf die speziellen Befehle der jeweiligen Hersteller-Steuercodes. Das Onkyo-Dock DS-A 2X (UVP: 90 Euro) etwa hat eine eigene Fernbedienung, lässt sich aber per RI-Steuerverbindung auch mit Onkyo-Geräten verbinden. Zumindest die Grundfunktionen der iPod-Wiedergabe steuert man dann über die Fernbedienung des Verstärkers – auch, wenn der schon einige Jahre auf dem Buckel hat.

Eine besonders universelle Dock-Lösung hat Denon im Programm: Die ASD-3 N (UVP: 179 Euro, siehe Foto) gibt nicht nur die Musik vom iPod über die Hi-Fi-Anlage wieder, sie empfängt über ihren Netzwerkanschluss auch Webradiostationen und Mediendateien von einem Computer im lokalen Netzwerk.

Ultimativen Steuerkomfort bietet indes das Universal-Dock "Tuneview Remote" von Keyspan (um 180 Euro). Es hat eine Funkfernbedienung mit Farbdisplay, auf das der iPod sein Menü überträgt. So lässt es sich auch vom Nebenzimmer aus durch Wiedergabe-, Alben- und Interpretenlisten zappen, ohne dass man den iPod vor sich haben muss.

Mit speziellen iPod-Anschlüssen und Dockingstations machen immer mehr Hersteller ihre AV-Receiver füt für die iPod-Steuerung wie hier Yamaha.
Mit speziellen iPod-Anschlüssen und Dockingstations machen immer mehr Hersteller ihre AV-Receiver füt für die iPod-Steuerung wie hier Yamaha.

Den Trend zum iPod als CD-Player-Ersatz hat die Hi-Fi-Branche in den letzten Jahren erkannt und viele neuen AV-Receiver und Kompaktanlagen für den Porti vorbereitet. Denon, Harman/Kardon, Onkyo, Pioneer und Yamaha etwa statten die meisten ihrer AV-Receiver mit einer iPod-Steuerung aus.

Der Käufer muss nur noch ein Adapterkabel oder eine Dockingstation kaufen, in den er seinen iPod steckt. Die Steuerung erfolgt komplett über die Fernbedienung des Receivers, das Menü des iPod wird obendrein auf dem TV-Gerät angezeigt und der gerade laufende Titel ist im Front-Display des Receivers als Laufschrift zu lesen.

Praktisch: Pro Hersteller gibt es nur ein Dock-Modul, das für alle Geräte mit iPod-Steuerung passt. Händler, die iPods an Hi-Fi-Fans verkaufen, tun gut daran, sich von jedem der großen Hersteller einige Exemplare ans Lager zu legen und beispielhaft einen AV-Receiver mit Dock-Steuerung vorzuführen. Denn wer die Steuerlogik zusammen mit einem neueren AV-Receiver einmal gesehen hat, der verlässt kaum ohne den passenden Adapter den Laden.

Beratungs-Tipp: Klangqualität

Hi-Fi-Fans scheuen oft davor zurück, ihre Musik zu Hause vom iPod über die Anlage wiederzugeben. Tatsächlich ist die Audioqualität der Musikstücke im datenreduzierten MP3-Format deutlich schlechter als die echte CD-Qualität. In den Einstellungen von iTunes lassen sich das Datenformat und die Datenrate allerdings einstellen. iPod-Besitzer mit audiophilen Ansprüchen sollten die Datenrate für MP3 auf 192 Kilobit pro Sekunde (Kbit/s), für das Alternativ-Format AAC auf 256 Kbit/s justieren und die Codierung in variabler Datenrate erlauben. Auf guten Hi-Fi-Anlagen hört man den Unterschied zur Standard-Encodierung deutlich.

Wem die iPod-Musikqualität dann immer noch nicht genügt, der kann seine Musik auch wahlweise im so genannten "Apple-Lossless-Format" speichern oder Bit für Bit als so genannte "WAV"-Audiodateien importieren. Letztere Variante braucht allerdings ein Vielfaches an Datenkapazität – eine CD beansprucht so bis zu 700 Megabytes (MB), während sie in hoher MP3-Qualität mit weniger als 100 MB auskommt. Das Apple-Lossless-Format schrumpft das Datenaufkommen der CD-Inhalte ohne hörbare Verluste um etwa die Hälfte.

Wer seine Musik auch auf anderen MP3-Geräten hören will, der ist mit dem diesem Format in einer hohen Datenrate am besten beraten – es funktioniert auf praktisch jedem Wiedergabegerät.

Im dritten Teil zeigen wir auf, welche einfachen und dennoch wohlklingenden Möglichkeiten es gibt, Küche, Hobbyraum und Schlafzimmer mit Musik zu versorgen.

(Reinhard Otter/go)

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