Im globalen IT-Markt

Europa verliert an Bedeutung

24.09.2012

Zudem müsse es mehr qualifizierte Abschlüsse in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technologie) geben. Während in Europa nur 17 Prozent der Studenten in diesen Fächern eingeschrieben sind, seien es in China 31 Prozent und in Korea und Taiwan 35 Prozent. Wenn Europa seine Position im ICT-Markt nicht wieder stärke, bestehe die Gefahr, dass neben den produktionsorientierten Arbeitsplätzen auch Stellen in Forschung und Entwicklung nach Asien verlagert würden. Die Zahlen zeigten, dass die asiatische Ausbildung erfolgreich auf die Entwicklung einer Wissenschaftler- und Ingenieurselite gesetzt habe.

Auch mahnen die Marktbeobachter eine bessere und nachhaltigere finanzielle Unterstützung von Startups durch Regierungen und EU-Institutionen an. Dabei müsse die Finanzierung neben der reinen Starthilfe auch das Wachstum und die Internationalisierung sicherstellen.

Schließlich raten die Marktbeobachter dazu, den Fokus nicht auf den Verbrauchermarkt, sondern auf Lösungen für Netzwerke und Geschäftsbeziehungen von Unternehmen untereinander (Business to Business) zu legen. In der Unterhaltungselektronik sei dagegen traditionell Asien vor allem wegen der niedrigen Lohnkosten besonders stark.

Europa könne etwa mit industriellen Anwendungen in der Automobil- oder Maschinenbau-Industrie ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln. Hightech habe in Europa eine Zukunft in Segmenten mit hohem lokalen Service-Anteil sowie in Segmenten mit komplexen B2B-Prozessen, sagte Stenger. Wenn Europa die genannten Erfolgskriterien erfülle, könne es seine Position enorm verbessern. "Dadurch könnte der Exportmarkt verstärkt werden, und neue hoch bezahlte Jobs mit attraktivem Steueraufkommen würden entstehen", sagte Stenger. (dpa/rw)

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