Exklusiv-Interview: Devil ein Jahr unter Tulip-Flagge

07.09.2007

Wann glauben Sie, dass die neuen Flächen fertig werden?
Hartmann: Das müssen wir nach den neuen Plänen noch überdenken. Der Bau wird drei bis vier Monate dauern.

Devil hatte bekannt gegeben, dass die erweiterte Fläche benötigt würde, um Expansionspläne durchzuführen. Hierbei ging es um die Themen Systemhäuser und die Sondierung im Retail-Kanal. Können Sie diese Pläne etwas genauer beschreiben?
Hartmann: Wir wollen uns als guter Partner für Systemhäuser aufstellen und präsentieren und in diesem Channel mehr Umsätze generieren. Wir sind in diesem Segment zwar bereits aktiv, können aber noch deutlich wachsen.

Im Systemhauskanal gibt es einige Mitbewerber, die bereits seit Jahren gute Kontakte zu Systemhäusern pflegen. Diese werden sie nicht freiwillig einem anderen überlassen.
Hartmann: Das ist richtig. Aber speziell mit Notebooks machen wir mit einigen Herstellern gute Geschäfte. Mit Asus beispielsweise sind wir schneller und flexibler als andere. Insofern sehe ich für uns gute Chancen im Systemhaus-Channel.

Und wie sehen Ihre Pläne im Retail-Kanal aus?
Hartmann: Hier beschränken wir uns aktuell auf den leichten Ausbau des vorhandenen Geschäftes mit den Kooperationen, an die auch Retail-Märkte angeschlossen sind. Und dort sehe ich auch mit der Conceptronic-Produktlinie gute Chancen. Den Ausbau im Retail-Kanal werden wir aber sehr mit Bedacht durchführen. Wir wollen keine starke Konzentration auf diesen Bereich und vor allem keine Konkurrenz zum Fachhandel herbeiführen.

Im November 2006 wurde Tulip für rund 16 Millionen Euro offiziell Mehrheitseigner von Devil. Hier ein Zitat aus der damaligen Pressemitteilung: "Die erste Zahlung kann einmalig erhöht werden, wenn Devil in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2006 vorab vereinbarte Ziele erreicht." Wurden diese Ziele erreicht, und sind noch ein paar Millionen geflossen?
Hartmann: Ja, diese Ziele hatten wir im zweiten Halbjahr erreicht.

Eines der Ziele haben Sie allerdings nicht erreicht. Sie hatten sich für das Geschäftsjahr 2006/2007 zehn Prozent Umsatzwachstum vorgenommen. Das erreichte Umsatzwachstum lag in diesem Geschäftsjahr bei sechs Prozent.
Hartmann: Umsatz ist ja bekanntlich nicht alles. Wir haben im Frühjahr des vergangenen Jahres das Management umstrukturiert. Diese umfangreichen strategischen Umstellungen haben nicht ganz so schnell gegriffen, wie wir geplant hatten. Im zweiten Teil unseres Geschäftsjahres von Januar bis Ende Juni lagen wir dagegen wieder über den Zielen. Trotzdem konnten wir nicht alles wieder aufholen.

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