Laut Vitec

Fachhandel profitiert vom wachsenden Videokonferenzmarkt

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

Videokonferenz in der Cloud

Ein anderes Trend-Thema 2011, Cloud-Computing, hat auch das Marktsegment Videokonferenz erfasst. Hier ziehen dieselben Argumente, wie in anderen Bereichen (Server, Security, Software, Storage und Telekommunikation): In der Cloud muss der Kunde nicht erst großartig investieren, er zahlt nur für das, was er nutzt, und er kann bei Bedarf jederzeit rasch und flexibel aufstocken.

2011 belief sich der weltweite Umsatz mit Videokonferenzsystemen bei Unternehmenskunden 2011 auf 2,7 Milliarden Dollar
2011 belief sich der weltweite Umsatz mit Videokonferenzsystemen bei Unternehmenskunden 2011 auf 2,7 Milliarden Dollar

Auf diese Entwicklung auch der TK-Markt bereits reagiert, so Vitec, seit Kurzem mehren sich die Ankündigungen und Angebote, wie BT Conferencing, die Ericsson-Polycom-Allianz, Connexus oder zum Beispiel der "Video-Meet-Service" der Deutschen Telekom. "Cloud-basierte Videokonferenz-Systeme, hätten natürlich das Potenzial, herkömmliche Geschäftsfelder der visuellen Telekommunikation zu kannibalisieren, meint Vitec-Chef Mettner.

Seiner Erfahrung nach revolutioniere Cloud Computing derzeit die Geschäftswelt, es schaffe neue Anwendungen und Einsatzfelder für Videokonferenz, UC und Collaboration, schmälere unter Umständen aber auch das Geschäft in traditionellen Segmenten.

"Der Handel müsse sich künftig beim Videokonferenzvertrieb stärker auf die Firmenchefs fokussieren, weil die Abteilungsebene als Absatzplattform für Videokonferenzen künftig möglicherweise kannibalisiert werde und wegfalle. Die Chefs wollen auch weiter ihre Live-Meetings haben und nicht vor einem PC sitzen, wenn sie mit ihren Vorstandskollegen konferieren", so Mettner weiter. Deshalb rät er dem Fachhandel, den Vertriebshebel oben anzusetzen und die Geschäftsleitungs- und Vorstandsebenen von Unternehmen ins Visier zu nehmen.

Partnerschaften mit IT-Spezialisten

Zudem empfiehlt Mettner TK-Resellern, sich in Richtung IT zu orientieren, IT-Wissen aufzubauen oder es sich über loyale Partner zu verschaffen. Im Zuge der Konvergenz von Telekommunikation und IT sei absehbar, dass IT-Firmen künftig den Markt für audiovisuelle Kommunikation (AV) immer stärker dominieren werden. "Die AV-Händler, die heute weder IT-Kompetenz noch Partner dafür haben und nichts daran ändern, sind in drei Jahren geschäftlich tot", so bringt es der Vitec-Chef Mettner auf den Punkt.

Hier sieht er künftig Vorteile für sich und andere Anbieter, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken und dem Fachhandel das unterschiedliche Know-how aus Bereichen wie AV, IT, TK, Security und Consulting anbietet, das er braucht. "Tolle Shop-Systeme, Broadline-Angebote und die Logistik eines Distributors reichen da künftig allein nicht mehr aus." (rw)

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