Die Memorex Telex GmbH, 1965 als Tochtergesellschaft der amerikanischen Memorex Inc. gegründet, begann als Hersteller von Magnetbändern im IBM-Hostumfeld. Als 1988 zur amerikanischen Memorex die Firma Telex, die bereits 1980 Memorex hatte einverleibt werden sollen, für 1,6 Milliarden Mark hinzukam, war das Unternehmen am Markt mit Terminals, 3270-Netzwerken, Midrange- und Speicherprodukten vertreten und in Konkurrenz mit Hostanbieter IBM.1990 machte die Memorex Telex GmbH zirka 50 Millionen Mark Umsatz. Doch damals war bereits klar, daß das Unternehmen "durch den Siegeszug der PCs seine traditionellen Geschäftsfelder verlieren würde. Wir mußten uns umstellen, hatten aber anfangs nicht den notwendigen Leidensdruck", blickt Geschäftsführer Vorbauer zurück.
Im April 1992 wurde neben der mittlerweile für den Börsengang in eine AG umgewandelte Memorex Telex GmbH auch die Memorex Systemhaus GmbH mit Schwerpunkt PC-Hardware gegründet. "So konnten wir bei Herstellern einkaufen, die uns bis dahin als Konkurrenten betrachteten und deshalb nicht an uns lieferten,", erklärt dazu Vorbauer. 1995 setzte die Systemhaus GmbH vor allem als PC-Partner von IBM und Compaq mit zirka 100 Mitarbeitern 43 Millionen Mark um.
Im Februar 1995 wurde aus der AG wieder eine GmbH. Der Grund: Die amerikanische Memorex Telex konnte den Börsenalleingang der deutschen Tochtergesellschaft nicht mitmachen, da es 1994 nur knapp 200 Millionen Mark umsetzte. Das Unternehmensziel jetzt: Die eindeutige Ausrichtung auf Systemintegration. 1995 erwirtschaftete die GmbH (inklusive Systemhaus) 213 Millionen Mark Gesamtumsatz.
Davon entfielen zirka 70 Millionen Mark auf Dienstleistungen, 90 Millionen Mark auf Hardware fremder Hersteller, darunter Speicherprodukte, Twinax-Kabel im AS/400-Umfeld, Hosts und Vernetzung. Die restlichen 50 Millionen Mark entfallen auf Schulung und Memorex Telex eigene beziehungsweise Memorex-gelabelte Produkte. Der Anteil an dem Gesamtumsatz der mit Verlust arbeitenden Memorex Telex Inc. von zirka 834 Millionen Dollar (Stichtag 31.3.1996) betrug damit laut Vorbauer zirka 30 Prozent.
Für das laufende Geschäftsjahr peilt das Unternehmen zirka 260 Millionen Mark Umsatz an. Etwa 85 Millionen Mark sollen auf Dienstleistungen entfallen, etwa 140 Millionen Mark auf Memorex-fremde und 35 Millionen Mark auf Schulung und eigene beziehungsweise Memorex-gelabelte Produkte.