Faire Gesprächsführung: Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der Gesprächspartner

27.09.2006

Aus diesem Grund sollte das Mittel Ihrer Wahl immer das Überzeugen und nicht das Überreden sein. Denn beim Überzeugen bleibt die Einstellung zum Gegenüber partnerschaftlich, und das Gespräch beginnt ergebnisoffen. Die Einflussnahme soll argumentativ und nicht repressiv erfolgen. Die Ansichten aller Beteiligten werden dabei berücksichtigt und unter gegenseitiger Wertschätzung verhandelt. Ein gemeinsames Ergebnis, das für beide Seiten nachvollziehbar, tragfähig und zufrieden stellend ist, ist das Ziel. Wenn beide Parteien sich einbringen können, bleibt die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der Gesprächspartner erhalten und die Beziehungsebene ungestört. Auf dieser Grundlage ist dann auch eine gut funktionierende inhaltliche Verständigung möglich.

Bei aller Wertschätzung möchten Sie ja Ihren Gesprächspartner von einer bestimmten Sache überzeugen, ihm also Ihre Ideen "verkaufen". Um das zu erreichen, ist es notwendig, dass Sie erfolgreich vermitteln, worin für Ihren Gesprächspartner der Vorteil, die Relevanz oder die Wichtigkeit Ihrer Ansichten besteht und inwiefern das für ihn von Interesse ist - tatsächlich so ähnlich, als würden Sie ihm ein Produkt verkaufen wollen.

Das wird nur schwer gelingen, wenn Ihr Gesprächspartner die hundertprozentige Gewissheit hat, dass seine eigene Meinung die richtige ist und dass er über alle relevanten Informationen verfügt, die seine Meinungsbildung beeinflussen. Dann können Sie noch so einleuchtend argumentieren - ihn von seinen Überzeugungen abzubringen und ihn für Ihr Anliegen zu gewinnen, wird wahrscheinlich ein sehr schwieriges Unterfangen.

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