Fit GmbH: Führungsgespann von fünf auf drei reduziert

24.04.1998

WIESBADEN: Seit die Fit Software Publishing im Sommer letzten Jahres mit ihrer Wiesbadener Muttergesellschaft Fit GmbH fusionierte, teilten sich fünf Manager den Chefsessel. Da so etwas auf Dauer eng wird, gibt es jetzt nur noch drei Geschäftsführer.Michael Hoppe durfte lange Zeit die Münchener Vertriebsniederlassung der Fit GmbH, die Fit Software Publishing, alleine regieren. Von dort aus koordinierte er vor allem das OEM- und das Retail-Distributionsgeschäft. Als im Juli vergangenen Jahres sein Unternehmensbereich in die Muttergesellschaft integriert wurde, bot man ihm einen Platz als fünfter Mann in der Geschäftsführung des Softwareherstellers an. Doch offenbar wurde die Luft in der Chefetage zu dünn, denn nachdem bereits Fit-Gründungsmitglied Tobias Nittel Anfang des Jahres sein Ausscheiden für April '98 angekündigt hatte, verließ auch Hoppe - "sehr plötzlich", wie es heißt, das Unternehmen einen Tag vor der CeBIT.

Die Sprecherfunktion, die Hoppe bislang innehatte, übernimmt nun Christian Dietrich, der zusammen mit Stefan Rudo zum ursprünglichen Gründungstriumvirat gehörte. Der dritte Mann in der aktuellen Geschäftsleitung ist Frank Hendricks, der seit Sommer letzten Jahres zur Fit-Führungsriege gehört.

Das Ausscheiden von Hoppe hat für den Softwarehersteller für Sales Force Automation und Database-Marketing Folgen: Hoppes Hauptbetätigungsfeld, das Retail- und OEM-Geschäft, wird ersatzlos gestrichen. Doch dem weint man im Betrieb offenbar keine Träne nach. Hendricks erklärt die neue Ausrichtung: "Wir werden uns in Zukunft auf zwei Hauptbereiche fokussieren: zum einen auf den Direktvertrieb im Großkundenbereich - also bei Unternehmen mit 100 bis 4.000 Mitarbeitern - und zum anderen auf den Bereich Indirektvertrieb im Mittelstand" (laut Fit sind dies Unternehmen mit fünf bis 100 Mitarbeitern, Anm. d. Red.). In diesem Geschäftsfeld sucht die Fit GmbH noch rund 40 bis 50 Partner. "Am besten wären Systemhäuser mit Know-how im Netzwerk- und Datenbankbereich, die bereits über ein zu unseren Systemen synergetischem Produktportfolio verfügen", beschreibt Hendricks den Idealpartner. Die Verantwortung für den Aufbau des Indirektgeschäfts im Mittelstandsbereich liegt bei Stefan Rudo.

Eine weitere Konsequenz: "Die gesamten Stabsfunktionen werden nun endgültig nach Wiesbaden verlegt", verrät Hendricks. Das heiße aber keinesfalls, daß das Münchener Büro, von dem Hoppe aus regiert hatte, aufgelöst wird: "Es wurden zwar einige Mitarbeiter freigestellt, da wir ja eine Abteilung aufgelöst haben - aber für unsere Fokusbereiche brauchen wir die Münchener Dependance und bauen sie jetzt wieder neu aus", erklärt Hendricks. (du)

Der ehemalige Fit-Chef Michael Hoppe: Mit seinem Ausscheiden gibt die Fit GmbH auch den Retail- und OEM-Bereich auf.

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