Umsatzsteuer-Karussell

Focus sieht Devil als Drahtzieher, Staatsanwaltschaft nicht

07.01.2013

Vorkehrungen gegen die Einbindung in ein Karussellsystem

Devil habe außerdem umfangreiche Vorkehrungen gegen die unwissentliche Einbindung in ein Betrugssystem getroffen. Sie umfassen unter anderem die umfangreiche Markierung von Waren und Erfassung von Seriennummern. "Die Devil AG kann aufgrund dieser Sicherungssystem ausschließen, dass - wie für ein Umsatzsteuerkarussell typisch - Ware von ihr mehrmals angekauft wurde", so das Unternehmen.

Auch ist durch diese Maßnahmen auszuschließen, dass, wie von dem Nachrichtenmagazin Focus fälschlich berichtet, "Karussellware im Nettowert von 36 Millionen Euro über den Braunschweiger Konzern nach Österreich pendelte". Von dem betroffenen Lieferanten angekaufte Waren wurden an insgesamt mehr als 4000 verschiedene Kunden veräußert.

Ein Devil-Mitarbeiter in U-Haft

Derzeit befinden sich 27 Verdächtige noch in Haft, zwei betroffene Mitarbeiter des Konzerns wurden bereits im Sommer 2012 aus der Haft entlassen

Ein einzelner Mitarbeiter des Einkaufs der Devil AG (und nicht, wie fälschlich berichtet, der "Verkaufsleiter"), befindet sich derzeit noch in Untersuchungshaft. Dieser Mitarbeiter war für den Einkauf bei dem betroffenen Lieferanten zuständig. Devil hat das Arbeitsverhältnis mit diesem Mitarbeiter im Rahmen einer Verdachtskündigung beendet.

Ob tatsächlich eine eventuelle Nähebeziehung dieses Mitarbeiters zu einem in das Umsatz-steuerkarussel verwickelten Lieferanten existierte, sei derzeit nicht zu beurteilen. Der Verteidiger des Mitarbeiters hat eine Stellungnahme angekündigt, die bisher nicht vorliegt. Die DEVIL AG möchte sich auch mit Blick auf die Unschuldsvermutung nicht an eventuellen Spekulationen beteiligen.

(rb)

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