Menschliche Behandlung gefordert

Foxconn will mit aufbauenden Kundgebungen Suizidserie stoppen

19.08.2010

Die größte Rally fand am 18. August 2010 in Foxconns Mammut-Industriepark in der Sonderwirtschaftszone Shenzhen nahe Hongkong abgehalten, wo das Unternehmen 300.000 Menschen Arbeit und Unterkunft bietet und wo sich die meisten Selbstmorddramen abgespielt haben.

Louis Woo (Hu Guohui), dem persönlichen Assistenten von Hon-Hai-Gründer Terry Gou (Guo Taiming) zufolge, sei man möglicherweise lange Zeit von dem eigenen Erfolg geblendet gewesen, berichtet "Taipei Times". Die Selbstmordserie habe Foxconn gänzlich überrascht. Wie sehr man sich bemühe, sei es bei einer so großen Arbeitnehmerschaft nahezu unmöglich, völlig auszuschließen, dass sich solch eine Tragödie wiederholt.

Wie Woo ankündigte, plane Foxconn, in den kommenden Jahren 400.000 weitere chinesische Arbeitskräfte einzustellen, womit es dann 1,2 bis 1,3 Millionen sein sollen. Das Ziel habe man sich nach dem Umsatzplus von 50 Prozent im ersten Halbjahr gesteckt.

Arbeitsrechtaktivist Crothall kritisiert, dass die Kundgebungen von oben herab angeordnet wurden, statt zu erlauben, dass die chinesischen Arbeitnehmer von Foxconn sich selbst organisieren.

Erst am Montag hat Foxconn auf einem Fabrikgelände in Taiyuan, Provinz Shanxi, mit 60.000 Arbeitnehmern eine ähnlich aufbauende Kundgebung abgehalten und dafür die von den Arbeitern teilweise als provozierend gesehenen Sicherheitsnetze entfernt. Wie ein Fabrikmanager sagte, war das aber ein Einzelfall, in anderen Werken würden die Netze bestehen bleiben.

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