Bischoff im Gespräch

FSC erreicht seine Ziele nicht

08.07.2008
Noch diesen April erklärte CEO Bernd Bischoff, der Computer-Bauer Fujitsu Siemens (FSC) werde seine Jahresziele erreichen. Jetzt revidierte Bischoff die Prognose für das laufende Geschäftsjahr.

Von Wolfgang Leierseder

Mitte April dieses Jahres erklärte CEO Bernd Bischoff, der Computer-Bauer Fujitsu Siemens (FSC) werde seine Jahresziele erreichen. Der Manager erklärte des Weiteren: "Innerhalb des letzten Jahres haben wir unser Unternehmen neu aufgestellt um der führende Europäische IT-Infrastruktur-Anbieter zu werden. Größtenteils haben wir die Restrukturierung abgeschlossen." Und: "Dort wo wir investieren, dort wachsen wir."

Im April hatte FSC für das laufende Geschäftsjahr (Ende: 31. März 2009) ein Umsatzplus von 5 Prozent auf knapp 7 Milliarden Euro prognostiziert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 hatte das Joint Venture 6,6 Milliarden Euro erwirtschaftet. Den Gewinn vor Steuern, nach Abzug von 59 Millionen Euro Restrukturierungskosten, bilanzierte FSC mit 91 Millionen Euro.

Als Beispiele für die erfolgsorientierte Planung nannte Bischoff "Managed Services" und das Consumer-Geschäft mit Notebooks, für das FSC im Jahr 2008 "eine neue Strategie vorstellen" werde. "Eine völlig neue Designsprache soll die Messlatte in Bezug auf Design für den Mitbewerb erhöhen und den unternehmenseigenen Markenwert im Consumergeschäft steigern."

Doch die Ankündigungen und das geäußerte Selbstverständnis des Münchener IT-Anbieters waren nicht von langer Dauer. Denn Bischoff revidierte jetzt diese Prognose vollständig. Er sagte gegenüber dem Magazin "Euro am Sonntag, es werde "sehr schwierig werden, die Ziele zu erreichen".

Bernd Bischoff, CEO von Fujitsu Siemens, stellt vorsorglich die Prognose für das laufende Jahr infrage.
Bernd Bischoff, CEO von Fujitsu Siemens, stellt vorsorglich die Prognose für das laufende Jahr infrage.

Bischoff zufolge war das abgelaufene erste Quartal (Ende: 30. Juni) "sehr schwierig" gewesen. Als Gründe nannte der Manager die anhaltende Dollarschwäche und den scharfen Preisverfall. So würden bei Consumer-Notebooks die Durchschnittserlöse im laufenden Jahr um rund 20 Prozent geringer ausfallen als im Jahr zuvor - ein kaum überraschende Feststellung. Im Übrigen zielt FSC auf diesen umkämpften Markt ab.

Um die Erklärung "anhaltende Dollarschwäche" verstehen zu können, gibt es drei ernsthafte Möglichkeiten der Erklärung: Entweder hat FSC seine Produktion knapp kalkuliert und ist jetzt bei den Terms of Trades für Dollar und Yen über der Kalkulation angelangt, oder es hat, was kaum wahrscheinlich ist, seine Geschäfte nicht gegen Wechselkursveränderungen versichert. Zum Dritten aber könnte "Dollarschwäche" heißen, dass FSC, das vor allem Geschäfte in Europa macht, bei Projekten und Ausschreibungen gegen günstiger kalkulierende US-Anbieter wie Dell, HP, IBM oder Sun bieten muss. Nachdem deren Landesgesellschaften aber hiesige Kostenstrukturen haben, müssen sie diese auch entsprechend abrechnen.

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