Technologiebranche

Fusionen und Übernahmen erreichen neue Rekorde

16.04.2008

Konsolidierungsdruck hält an

Es gibt weitere Indikatoren für die Fortsetzung der M&A-Konjunktur in der Branche. "Das Transaktionsvolumen im vierten Quartal 2007 übertraf die Werte der Vergleichsquartale aller fünf Jahre zuvor. Dies lässt möglicherweise sogar einen weiteren Aufschwung erwarten", so Kerstin Müller, Partner bei PwC im Bereich Technology. Vor allem strukturelle Gründe treiben die Unternehmen zu weiteren Übernahmen: "Die Konsolidierung der Branche ist noch längst nicht abgeschlossen. Der Wunsch der Kunden nach branchenspezifischen integrierten Angebotspaketen zwingt die IT-Unternehmen nach wie vor dazu, ihre Sortimente zu vervollständigen, und das nicht zuletzt durch Zukäufe", erläutert Müller. Starken Konsolidierungsbedarf gibt es besonders in den IT-Anwendungsgebieten der Automation (vor allem im Bereich der Finanzdienstleister und der Rundfunk- und Fernsehstudiotechnik), des computergestützten Lernens, der Datenauswertung und -verdichtung, der Telematik und des Energiemanagements. Zusätzlichen Schwung erhält das Transaktionsgeschehen der Branche auch durch das Auftreten einer neuen Käufergruppe. Technologie-Unternehmen aus Asien und speziell aus Indien spielen eine immer größere Rolle. Im Jahr 2007 haben sich die Zukäufe asiatischer Firmen in Nordamerika verzehnfacht und in Europa verdreifacht, während die innerasiatischen M&A-Aktivitäten um beachtliche 73 Prozent zunahmen.

Sieben von acht Deals unter 250 Millionen Euro

Bei ihren Konsolidierungsbemühungen konzentrieren sich die Käufer zunehmend auf mittelständische Unternehmen. "Die Zeiten, in denen Mega-Deals mit Transaktionsvolumina von mehr als einer Milliarde Euro das Transaktionsgeschehen in den Technologiesektoren beherrschten, neigen sich offenbar dem Ende zu", beobachtet Kerstin Müller. Der Schwerpunkt der Aktivitäten hat sich weltweit hin zu den kleineren und mittleren Deals verlagert. Rund 88 Prozent der weltweiten Deals blieben im Jahr 2007 unterhalb der Marke von 250 Millionen Euro. Die Zahl der Mega-Deals mit Volumina von mehr als einer Milliarde Euro ist im Vergleich zum Vorjahr nur noch leicht von 17 auf 19 gewachsen. Davon entfielen 11 auf die Software- und IT-Service-Branche, 6 auf die Elektronik-Industrie.

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