Gar nicht so einfach: Konsequent führen

13.02.2006
Von Jäger 
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Das denken die Mitarbeiter vieler Unternehmen. Entsprechend halbherzig setzen sie Entscheidungen und Vereinbarungen um - auch weil dem Führungsverhalten ihrer Vorgesetzten die nötige Konsequenz fehlt.
Wer sich als Manager der Loyalität seiner Mitarbeiter sicher sein will, muss echte Führungsqualitäten zeigen - und konsequent umsetzen. Bild: Photocase.
Wer sich als Manager der Loyalität seiner Mitarbeiter sicher sein will, muss echte Führungsqualitäten zeigen - und konsequent umsetzen. Bild: Photocase.
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Viele Unternehmen kämpfen mit demselben Problem: Die Geschäftsleitung definiert Ziele, die im kommenden Jahr zu erreichen sind. Zum Beispiel soll die Umsatzrendite zwölf Prozent betragen. Oder der Marktanteil um sechs Prozent steigen. Oder die Durchlaufgeschwindigkeit bei Aufträgen sich um ein Drittel erhöhen. Daraufhin setzen sich die Führungskräfte der Bereiche mit ihren Mitarbeitern zusammen. Sie ermitteln, was dies für ihre Arbeit bedeutet und vereinbaren, was es zu tun gilt, damit ihr Bereich den nötigen Beitrag zum Erreichen der Ziele leistet.

All das wird genauestens definiert und auf Papier fixiert. Dann kehren die Beteiligten zu ihrer Alltagsarbeit zurück und ihr Blick richtet sich wieder auf den Schreibtisch, der vor Aufgaben überquillt. Und nur wenige Tage später sind zahlreiche Vereinbarungen schon vergessen - solange bis das nächste Mitarbeiter- oder Teamgespräch ansteht, bei dem geprüft wird: Was haben wir geschafft? Dann stellen alle verdutzt fest: Viele Vereinbarungen wurden nicht umgesetzt und manch Ziel nicht erreicht. Insbesondere von den qualitativen Zielen wie zum Beispiel die Fehlerquote zu senken, die Lieferfristen zu verkürzen und die Zusammenarbeit zu verbessern, um weniger Ressourcen zu verschwenden, gingen einige in der Hektik des Arbeitsalltags unter.

Daran ändern lässt sich nun nichts mehr: Der Zeitraum, in dem die Ziele erreicht werden sollten, ist verstrichen. Also werden die nicht erreichten Ziele - sofern sie nicht gestrichen werden - ins nächste Jahr übernommen ... und erneut so schnell vergessen wie die alljährlichen guten Vorsätze in der Silvesternacht.

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