Geschichten aus dem Channel, Teil IX: Die schönste Nebensache der Welt

19.07.2007
Von Herbert Lefering

Meine Skepsis, bezogen auf die zwei wichtigsten Kernpunkte, habe ich ihm direkt mitgeteilt: 1. Mindestens die Hälfte der Vertriebsmannschaft bei Actebis waren seinerzeit Frauen (was ich grundsätzlich als sehr angenehm empfunden habe). Nicht grundsätzlich, aber zu einem extrem hohen Prozentsatz sind Frauen nur bedingt für Fußball zu begeistern.

2. Die Mehrheit der Vertriebsmitarbeiter bei Actebis wusste, wer die Top-ITK-Verkäufer sind, und machte sich folglich trotz eventuell starkem Interesse keine Hoffnungen, den Bonus zu erhalten. Folglich konzentrierten Sie sich lieber darauf, die eine oder andere Swatch-Uhr zu "ergattern".

Es kam, wie es kommen musste. Zwar hat auch ITK an diesem Tag eine nicht unerhebliche Umsatzsteigerung hinbekommen (allerdings eher bedingt durch die interessanten Bundles mit den Tobit-Produkten), aber im Vergleich zur Tobit-Aktion war der Top-Knüller Dortmund - Schalke eigentlich komplett nebensächlich. Mehr als 150 Swatch-Uhren haben seinerzeit neue Besitzer gefunden. Verkäufer, die den ganzen Tag nichts verkauft haben, haben bis zum Schluss gekämpft, da bis zum letzten Anruf die Chance auf eine Swatch-Uhr gegeben war. Bei ITK haben die meisten bereits vor Start der Aktion die Segel gestrichen.

Schlussendlich haben die tollen Tobit-Aktionen aber auch zu "Gegenreaktionen" bei den Distributoren gesorgt. Die Swatch-Aktion wurde in ähnlicher Form bei Computer 2000 als die berüchtigte "Neid- und Missgunst-Aktion" durchgeführt. Als dort selbst Buchhalter oder Einkäufer versucht haben, FaxWare-Pakete zu verkaufen, hat die Geschäftsleitung ein Spiff-Regelwerk entwickelt. Schade, wir hatten viel Spaß mit solchen Aktionen. Und die Vertriebsmitarbeiter liebten Tobit – wegen der Geld- und Sachpreise. ()

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