EU-Kartellamt

Google soll Internet-Suche ändern

11.01.2013

USA sind laxer

Die Differenzen zwischen der Haltung der US-Handelsbehörde FTC und der EU-Wettbewerbshüter erklärte Almunia mit dem Unterschied zwischen den rechtlichen Rahmenbedingungen. In den USA sei das Potenzial für Klagen aus der Privatwirtschaft höher. Außerdem ist die Dominanz von Google bei der Internet-Suche in Europa noch deutlich größer als in den USA. Im Heimatmarkt laufen rund zwei Drittel aller Suchanfragen über Google, in Europa sind es bis zu 90 Prozent.

Gleichzeitig unterstützte Almunia andere Teile der US-Einigung wie die Verpflichtung von Google, Werbekunden die Arbeit mit anderen Plattformen zu erleichtern und Einschränkungen für Klagen mit Standard-Patenten. Die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Google-Betriebssystem Android für Smartphones und Tablets sollen separat weiterlaufen, kündigte Almunia an.

Die US-Kartellwächter waren zu dem Ergebnis gekommen, die Platzierung von Googles eigenen Diensten vor den Angeboten von Konkurrenten in den Suchergebnissen sei keine Verzerrung des Wettbewerbs. Google verteidigte dies damit, dass die Nutzer dadurch eine bessere Dienstleistung bekämen. "Die Aufgabe der FTC ist es, den Wettbewerb zu schützen und nicht einzelne Wettbewerber", lautete das Fazit der amerikanischen Behörde.

Ein härteres Vorgehen der europäischen Wettbewerbshüter würde Google das Geschäft erschweren. Möglicherweise müssten dann mit einigem Aufwand regional unterschiedliche Angebote betrieben werden. Und die Internet-Suche ist nach wie vor das wichtigste Geschäftsfeld von Google: Das meiste Geld kommt aus der Werbung im Umfeld von Suchanfragen.

Er rechne nicht damit, dass eine härtere Position der Europäer das Verhältnis zu den USA belasten könnte, sagte Almunia: "Ich habe von der anderen Seite des Atlantiks keine einzige Nachricht mit Frage, "hey, was macht Ihr da?", bekommen." (dpa/rw)

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