Mehr als 55 Mrd. Euro werden deutsche Unternehmen 2008 voraussichtlich in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren. Diese Prognose hat der Stifterverband für die Wissenschaft, veröffentlicht und damit einen neuen Höchststand an F&E-Ausgaben der deutschen Wirtschaft angekündigt. Bereits in den vergangenen beiden Jahren stiegen die Ausgaben wieder deutlich an. In Zukunft könnte das Wachstum des Forschungssektors jedoch durch fehlende Fachkräfte gebremst werden. Der Stifterverband fordert deshalb Qualitätsverbesserungen in der Lehre sowie eine nachhaltigere Strategie für die Sicherung des Forschungssektors.
Nachdem die F&E-Investitionen der Wirtschaft bis 2005 nur langsam anstiegen, verzeichnete der Stiftungsverband 2006 erstmals wieder ein deutliches Plus von 7,4 Prozent auf knapp 52 Mrd. Euro, das vor allem auf die gute Konjunktur zurückgeführt wird. Im vergangenen Jahr konnte nach vorläufigen Schätzungen erneut ein Zuwachs von 4,2 Prozent auf 54,2 Mrd. Euro verbucht werden. Insgesamt entfallen bereits 70 Prozent der deutschen Forschungsausgaben auf den Wirtschaftssektor. 2006 ist der Anteil der F&E-Ausgaben am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) demnach erstmals seit 2003 wieder gestiegen und kletterte auf 2,53 Prozent. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit jedoch nur auf dem neunten Platz, wie eine OECD-Statistik zeigt. Israel belegt mit einem Anteil von 4,53 Prozent der F&E-Ausgaben am BIP den ersten Rang, gefolgt von Schweden (3,82 Prozent) und Finnland (3,45 Prozent).