Hallo ... Herr Rakow*

11.08.2000

Welche Erwartungen stellen Sie an die Messe?

Rakow: Ich bin vor allem zur Kontaktpflege nach Mün-chen gekommen. Hier treffe ich viele interessante Ge-sprächspartner aus der ge-samten Branche. Vobis selbst ist nicht als Aussteller vertreten. Die Systems ist eine Lösungsmesse mit Schwer-punkt auf neueste Software-Anbindungen und Schnitt-stellen und weniger auf Hardware.

Der PC-Markt in Deutschland konnte laut Dataquest in Q3 gerade einmal um 0,7 Prozent wachsen. Auch IDC hält das Wachstum mit einem Wert von 3,7 Pro-zent sehr flach. Wie sah das dritte Quartal bei Vobis aus?

Rakow: Uns geht es prächtig. Wir wachsten schneller als der Markt. Der Grund dafür ist, dass wir die beiden wichtigsten Anforderungen des deutschen Kunden erfüllen. Wir in Deutschland sind eine techniklastige Ingenieurs-gesellschaft, in der Maximen wie höher, schneller, weiter sehr wichtig sind. Und der Deutsche ist noch preissensibler als der Amerikaner. Vobis kann auch bei hohem Dollarkurs zum Preis von 1.999 Mark einen PC anbieten.

Was erwarten Sie für das vierte Quartal?

Rakow: Der PC-Markt in Deutschland ist schwer bere-chenbar. Doch ich glaube nicht, dass das vierte Quartal so gut laufen wird, wie von vielen erwartet oder erhofft. Sicheres Indiz für ein eher schwächeres Quartal bieten die CPU-Hersteller. Ihr Pro-duktionsvolumen ist deutlich höher als die bisher eingegangenen Aufträge erwarten lassen. Der Grund für die Zurückhaltung der Kunden liegt auf der Hand: Der Pri-vatkunde überlegt sich bei den gestiegenen Lebenshal-tungskosten, zum Beispiel durch die hohen Treibstoff-preise, dreimal, ob er tat-sächlich schon wieder einen neuen PC braucht. Und der Geschäftskunde investiert eventuell durch Umverteilung des EDV-Budget lieber in Intra-net, Internet oder CRM statt Hardware zu kaufen.

*Jürgen Rakow ist Vorstands-vorsitzender der Vobis Micro-computer AG

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