Handelsverband: Mehrwertsteuererhöhung pfui Teufel!

14.07.2005
Nach Meinung von Holger Wenzel, Chef des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), ist die von CDU/csu geplante Mehrwertsteuererhöhung "ein giftige Kröte für Einzelhandel und Verbraucher".

"Eine Mehrwertsteuererhöhung wäre eine giftige Kröte für Einzelhandel und Verbraucher", bekräftigte gestern in Berlin Holger Wenzel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), die Ablehnung der Umsatzsteueranhebung durch den Handel. Eine Erhöhung würde sich auf jeden Fall negativ auf den Konsum auswirken, denn "wer einkauft oder einen Handwerker ruft, müsste mehr zahlen", so Wenzel. Viele Verbraucher würden dann über jede Ausgabe zweimal nachdenken und sie am Ende nicht machen.

Die Mehrwertsteuererhöhung treffe besonders Haushalte mit geringem Einkommen und Familien, die beide viel für Konsum ausgeben müssen. Sie würden stärker belastet. Dies gelte auch für Personen ohne Arbeitseinkommen, da ihnen die geplanten Entlastungen nicht zu Gute kämen.

Die Einzelhandelsunternehmen könnten angesichts der schwachen Nachfrage die Preise wegen der Mehrwertsteuererhöhung zunächst kaum anheben. "Die Mehrwertsteuererhöhung würde bei Händlern und Lieferanten hängen bleiben. Das können sich gerade die kleineren Geschäfte nur schwer leisten. Viele müssten dann Arbeitsplätze abbauen", warnte der HDE-Chef. Bei der letzten Mehrwertsteuererhöhung habe die Phase bis zum vollständigen Aufschlag auf die Preise etwa ein dreiviertel Jahr gedauert. Am Ende treffe es dann aber doch die Verbraucher.

Außerdem ließen sich die für den Handel typischen und wichtigen Schwellenpreise wie etwa 1,99 Euro nur schwer anheben. Viele Einzelhändler würden daher zu einer Mischkalkulation übergehen und nur die Preise bestimmter Produkte erhöhen, diese allerdings entsprechend stärker als andere. Zu allem Überfluss, so Wenzel, sei der für die Mehrwertsteuererhöhung geplante Termin für den Umstellungsaufwand, den der Einzelhandel hätte, zu kurzfristig und für viele Händler logistisch nicht umzusetzen. Weitere Ertragsverluste für die ohnehin gebeutelte Branche wären damit vorprogrammiert. (sic)

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