Partnerschaft mit 3M

HP will Business-Notebooks serienmäßig mit Blickschutzfilter anbieten

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Blickschutzfolien für Notebook-Displays gibt es bislang nur als Zubehör für besonders paranoide oder regulierte Nutzer. Hewlett-Packard will sie bald serienmäßig verbauen.

Statt einer Folie zum umständlichen Aufstecken will HP eine entsprechende Filmschicht direkt eine Serie von Mainstream-Business-Notebooks einbauen, die im kommenden Jahr herauskommt. Die nötige Expertise liefert einem Bericht des Tech-Blogs "Re/code" zufolge der Mischkonzern 3M, dessen Blickschutzfilter einschlägig bekannt sind.

Notebook mit 3M-Blickschutzfolie
Notebook mit 3M-Blickschutzfolie
Foto: Gravis

"Visual Hacking" werde immer gefährlicher, weil immer mehr Millennials ihre Arbeit an öffentlichen Orten wie Coffee Shops, in Flugzeugen oder Bussen verrichteten, wird Mike Nash zitiert, früher Security-Manager bei Microsoft und mittlerweile Vice President in HPs Computersparte. In jedem Café im Silicon Valley könne man auf fremden Bildschirmen Business-Pläne, Partnerschaftsverträge und andere sensible Daten einsehen. "Und man braucht kein fotografisches Gedächtnis, um sich an eine Kooperation zwischen A und B zu erinnern", sagt Nash.

Den Blickschutzfilter der HP-Notebooks wird man dem Bericht zufolge ein- und ausschalten können, so dass der Nutzer nach Feierabend auf dem Gerät trotzdem noch einen Netflix-Film mit Freunden anschauen kann.

Nach der HP-Aufspaltung zum 1. November wird die PC-Sparte unter Druck stehen, sich durch Innovationen vom Mitbewerb abzugrenzen und in dem preissensitiven Geschäft zu bestehen. Was der Blickschutz im Notebook zusätzlich kostet, sagt Hewlett-Packard noch nicht. Zielmarkt ist aber eindeutig der Mainstream, zu teuer und exotisch dürfte das Ganze also nicht werden. "Wir sehen das nicht als Nische", sagt Alex Cho, der als Vice President und General Manager den HP-Bereich mit PCs für Firmenkunden leitet.

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