IBM-Kunden monieren schlechten Service

07.12.2004
Deutsche Kunden beschweren sich massiv bei der hiesigen IBM-Tochter. Sie monieren erhebliche Probleme in der Auftragsabwicklung, so das "Handelsblatt".

Deutsche Kunden beschweren sich massiv bei der hiesigen IBM-Tochter. Sie monieren erhebliche Probleme in der Auftragsabwicklung, so das "Handelsblatt".

Die Rechnungsstellung sei in vielen Fällen nicht mehr nachvollziehbar, laute ein Vorwurf. Die Zeitung beruft sich dabei auf mehrere namentlich nicht genannte Quellen.

IBM plant, im Rahmen seines Sparprogramms die Auftragsabwicklung für deutsche Kunden nach Bratislava in der Slowakei zu verlagern. Rund 700 Arbeitsplätze sollen dorthin folgen. Doch hierzulande sei mittlerweile die Verärgerung so groß, dass die deutsche Geschäftsführung noch in dieser Woche entscheiden wolle, ob die geplante Verlagerung von 700 Arbeits-plätzen nach Bratislava gestoppt wird. Möglicherweise sollen nur mehr 40 bis 50 Arbeitsplätze die Grenze wechseln.

Das Handelsblatt berichtet weiter, einige Systemhäuser hätten sich beschwert, dass aus den Rechnungen nicht hervor gehe, was in Rechnung gestellt worden sei. Selbst Adressänderungen könnten nicht in die Rechnungssysteme eingeben werden. Fatal für IBM: Kunden aus dem Behördenumfeld weigerten sich, Rechnungen zu bezahlen.

Aber auch der IBM-Vertrieb sei über die Pläne nicht glücklich. "Wir haben ein Qualitätsproblem", wird ein IBM-Mitarbeiter zitiert. Ein anderer schimpfte: "Was vorher einen Werktag gedauert hat, braucht nun bis zu fünf Werktage." Nun befürchten Mitarbeiter Big Blues, dass die Misere das Jahresendgeschäft und damit vereinbarte Umsatzziele gefährden könnte. Denn zu spät bearbeitete Rechnungen zählen erst für das kommende Jahr.

Zwar dürften die ehrgeizigen Outsourcing-Pläne IBMs durch die hauseigenen Schwierigkeiten nicht gefährdet sein, doch Kunden des IT-Riesen dürften solche Vorgänge interessiert verfolgen. Denn IBMs Outsourcing-Kampagnen bei Unternehmen und öffentlichen Institutionen basieren nicht zuletzt auf der Fä-higkeit, die hauseigenen Technologien ge-konnt und überzeugend einzusetzen.

Das Unternehmen wollte den Bericht nicht kommentieren. (wl)

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