IBM und Schweizer Forscher wollen Teil des Gehirns simulieren

07.06.2005

Rechner simuliert Neuronen-Netz

Seit zehn Jahren untersuchen die Forscher den Wald aus Neuronen-Verbindungen im Gehirn: Was löst Impulse aus, wo rufen sie welche Reaktionen hervor. Die Erkenntnisse wurden in Gleichungssysteme umgesetzt, mit denen die Schweizer Gruppe nun ein Computermodell von rund 10.000 komplex vernetzten Neuronen erstellen will.

"Das ist weltweit einmalig", sagte Markram. Bisher könne man Systeme bis etwa sechs Neuronen simulieren. Mit einem eigens entwickelten IBM-Supercomputer, der in einer Sekunde bis zu 22,8 Billionen Rechnungen erledige - das macht ihn nach Angaben des Unternehmens 3500 Mal schneller als ein handelsübliches Modell-, hoffen die Forscher die Experimentierdauer von drei Jahren auf wenige Sekunden zu verkürzen.

In den kommenden Jahren werden die Wissenschaftler den Computer mit den gesammelten Daten speisen und das errechnete System fein justieren. Dann werde das Modell allen Wissenschaftlern weltweit zur Verfügung gestellt. "Doch jetzt müssen wir das Programm erst einmal dazu bringen, sich so zu verhalten wie das menschliche Gehirn", sagte Markram. Im Jahr 2008 solle die perfekte Simulation eines ersten Gehirnteils möglich sein. (cm)

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