IG Metall fordert mehr Engagement der IT-Industrie bei der Ausbildung

28.12.2006
Der IT-Sektor darf nicht am Nachwuchs sparen, fordert die IG Metal.

Die IG Metall hat Arbeitgeber der IT-Branche zu mehr Engagement bei der Ausbildung aufgefordert. "Anstatt die Verantwortung für den Mangel an qualifiziertem Nachwuchs auf andere zu schieben, sind die IT-Arbeitgeber in der Pflicht, mehr Ausbildungsplätze bereit zu stellen", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Regina Görner.

Die Ursachen für die Nachwuchsprobleme der IT-Branche seien nicht - wie zum Beispiel vom IT-Branchenverband BITKOM behauptet - vor allem in einer Schwäche des deutschen Bildungssystems zu suchen. Die Probleme könnten nur durch ein Engagement der Branche für mehr Ausbildung behoben werden, betonte Görner. "Wenn man die technologischen Wachstumschancen der Branche nutzen will, muss es auch Wachstum bei der Ausbildung geben. Der IT-Sektor darf nicht am Nachwuchs sparen", kritisierte Görner.

Nach Angaben der IG Metall ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse selbst in den vier, erst Ende der 90er Jahre neugeschaffenen IT-Berufen IT-Systemelektroniker/-in, Fachinformatiker/-in, IT-Systemkaufmann/-kauffrau und Informatikkaufmann/-kauffrau seit 2002 rückläufig. Gab es in der IT-Branche 2002 noch rund 48.600 Auszubildende, ging die Zahl der Ausbildungsverhältnisse bis 2005 kontinuierlich auf zuletzt rund 38.600 zurück. Schlossen noch im Jahre 2002 mehr als 16.000 Jugendliche neue Ausbildungsverhältnisse in den IT-Berufen ab, waren es 2005 weniger als 14.000. Zudem belegt der aktuelle Berufsbildungsbericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die geringe Ausbildungsbereitschaft der IT-Branche. So bildeten im Jahre 2004 nur 20,5 Prozent aller Betriebe des Wirtschaftszweiges Softwareentwicklung und -beratung überhaupt aus, während es im Maschinenbau mit 40,7 Prozent beinahe doppelt so viele Betriebe waren. Die Zahl der ausbildenden Betriebe in der IT-Branche ist zudem rückläufig. (mf)

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