Fachkräftemangel

Indien und China booten Deutschland aus

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) verlieren in entwickelten Industrieländern wie Deutschland als Studienfächer an Beliebtheit.

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) verlieren in entwickelten Industrieländern wie Deutschland als Studienfächer an Beliebtheit. Obwohl die Zahl der MINT-Absolventen in den meisten Industrienationen ansteigt, fällt der Zuwachs gegenüber anderen Fächern häufig geringer aus. Da durch diesen Negativtrend junge Ingenieure in der Bundesrepublik Mangelware sind, verstärkt dies die Ängste, dass der Wirtschaft langfristig zu wenig Fachkräfte zur Verfügung stehen. Auch wird davor gewarnt, dass die technologische Führung der Industrieländer an Schwellenländer wie Indien und China verloren gehen könnte. Zu diesen Ergebnissen kommt eine heute, Mittwoch, von der Deutsche Bank Research http://www.dbresearch.de präsentierte Untersuchung. "Was im Kabinett beschlossen wurde, kann nur ein erster Schritt sein. Wir brauchen ein umfassendes Maßnahmenpaket, bei dem mehr Zuwanderung nicht als Allheilmittel, sondern als ein wichtiger Bestandteil zu sehen ist", sagt Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK).

Anhand des Datenmaterials kommen die Fachleute zu dem Schluss, dass die Spezialisierung auf MINT-Fächer dem Wertschöpfungsanteil der forschungsintensiven Industrien folgt. Als Konsequenz des Strukturwandels geht deren Anteil in den meisten Industrieländern zurück. Dementsprechend sinkt auch der relative Bedarf an MINT-Fachkräften. Die Bundesrepublik zeigt diesen Umstand auf, da sich Studienanfänger zunehmend an der wirtschaftlichen Lage orientieren. Somit folgt die Fächerwahl im Wesentlichen der Wertschöpfung des Landes, so die Deutsche Bank Research in einer Aussendung. Obwohl die deutsche Industrie seit einigen Jahren wieder Wertschöpfungsanteile hinzugewinnen konnte, bleibt weiterhin offen, ob und wenn ja, wie sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird. Würde die Bundesrepublik auf den Trend der anderen Länder einschwenken, dann könnte auch der Bedarf an qualifizierten MINT-Facharbeitskräften in naher Zukunft womöglich relativ absinken, ist man überzeugt.

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