IT-Cloud-Index Mittelstand

Infrastructure as a Service auf der Überholspur

19.02.2013

Riege der Skeptiker

Nur jedes fünfte Unternehmen hat sich bislang gar nicht mit der Thematik auseinandergesetzt. Hier ist davon auszugehen, dass sich diese Unternehmen zum einen skeptisch gegenüber einem grundlegenden Eingriff in die Strukturen der bestehenden und laufenden IT-Infrastruktur zeigen.

Zum anderen spielt das Thema Virtualisierung in diesen, zum Teil auch kleineren Unternehmen, nach wie vor eine weniger stark ausgeprägte Rolle. Zu berücksichtigen ist auch, dass auf Grund des operativen Alltagsgeschäftes häufig Ressourcen fehlen, sich Zeit zu nehmen und sich über neue Technologien zu informieren und sich damit auseinanderzusetzen. Insbesondere in kleineren mittelständischen Unternehmen wird in erster Linie die Nutzung von Cloud-Computing aus der Geschäftsleitung (50 Prozent) heraus angeregt.

Geschäftsführer werden zur treibenden Kraft

Treiber für die Cloud ist meist die unternehmenseigene IT, oftmals auch in Abstimmung mit der Fachabteilung. In erster Linie kommt der Impuls für den Einsatz von Cloud-Computing daher vom IT-Verantwortlichen des Unternehmens (72 Prozent).

Diese drängen darauf, ihre IT-Kapazitäten zu flexibilisieren und von den Vorteilen des Cloud-Computings zu profitieren. Das wird möglich durch den kostengünstigen Bezug von Speicherkapazitäten, Software oder Rechenleistungen aus der "Wolke".

14 Prozent der Befragten gaben an, dass Cloud-Computing von der Geschäftsleitung angestoßen werde. Dies sind vor allem überdurchschnittlich viele kleinere mittelständische Unternehmen. Noch im Herbst 2011 waren es gerade neun Prozent.

Hier wird deutlich, dass das Thema mehr als noch vor einem Jahr auch in die Chefetagen gelangt ist. Aktuell spielen Fachabteilungen eine weniger relevante Rolle, nur acht Prozent der Befragten gaben an, dass der Cloud-Einsatz ausschließlich aus der Fachabteilung heraus angeregt wurde.

Zunehmende Bedeutung der Public Cloud

Anwender geben auch im dritten Quartal der Private Cloud grundsätzlich den Vorzug. Hier verbleibt die IT im Haus bzw. wird beim Dienstleister in einer dedizierten Umgebung betrieben. Immerhin zieht mit 46 Prozent der aktuellen Cloud-Nutzer fast jeder Zweite dieses Modell der Public- und der Hybrid-Cloud vor.

Dennoch wurde der Public Cloud über die letzten Quartale die zunehmend höhere Akzeptanz erneut bestätigt. Jedes dritte Unternehmen kann sich mit diesem Modell anfreunden.

Eine ähnliche Kontinuität ist in der Bewertung der hybriden Form festzustellen, die jeder Fünfte als adäquate Lösung bestätigt. "Der Mittelstand ist deutlich informierter als noch vor einem Jahr", berichtet Uli Seibold von HP, Geschäftsbereichsleiter Vertriebspartnerorganisation Enterprise Group Deutschland. "IT-Verantwortliche gehen die Auswahl der Bereitstellungsform offener an und überlegen bewusst, welche Cloud-Bezugsstrategie zu den angedachten Lösungen bzw. Services am besten passt.”

Im Durchschnitt hatte von den Cloud-Usern im dritten Quartal jedes zweite Unternehmen Dienste aus der Private-Cloud bezogen. Hierbei wurden vor allem PaaS- und IaaS-Angebote in Anspruch genommen.

Im Jahresvergleich konnte die Hybrid-Cloud um zwei Prozent zulegen. Durch die Parallel-Nutzung von Private- und Public-Cloud werden die eigenen Ressourcen mit den Vorteilen der Public-Cloud kombiniert und stellen so eine ideale Ergänzung zu eigenen Private-Cloud-Ressourcen dar.

Bei Engpässen können skalierbare Public-Cloud-Dienste ergänzt werden, ohne im Regelbetrieb ungenutzte Infrastruktur bereithalten zu müssen. Virtualisierung als Grundstein für hybride Cloud-Lösungen ist in vielen Unternehmen zwar gegeben, die Herausforderung ist jedoch, einen geeigneten Dienstleister bzw. Cloud-Anbieter zu finden, mit dessen Lösungen die unternehmenseigene Infrastruktur kompatibel ist.

(rb)

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