Ingram Micro: E-Commerce immer wichtiger

04.10.2006
Wie sich das Wesen der Distribution gewandelt hat, belegen die jüngsten Zahlen von Ingram Micro: Zwei von drei Bestellungen gehen beim Broadliner mittlerweile über die eigenen E-Commerce-Dienste ein.

Unabhängig von den jüngsten Lieferschwierigkeiten hat Ingram Micro vor einigen Wochen Zahlen zum eigenen Online-Geschäft bekannt gegeben: Danach wickelt der Broadliner mittlerweile etwa 65 Prozent seines gesamten Bestellgeschäfts über seine E-Commerce-Plattformen ab. Bei den kleinen und mittlergroßen Fachhändlern liegt der Anteil sogar bei über 80 Prozent - von denen wiederum mehr als die Hälfte nur mehr ausschließlich online bestellen.

Vorbei die Zeit persönlicher Telefonate von Fachhändlern mit ihren Betreuern, um individuelle Preise auszuhandeln, sich Tipps für Produktzubehör oder für die RMA-Abwicklung einzuholen? Möglicherweise, denn die immer umfangreichere E-Commerce-Dienstleistungspalette von Ingram Micro bildet mittlerweile fast alle Formen des Kontakts zwischen dem kleinen Fachhändler und seinem Grossisten ab. Individualität bewahren? Software-Volumenpakete bestellen? Detaillierte Produktdaten? Für den Online-Dienstleister Ingram Micro kein Problem mehr.

7.000 CDs mit dem Katalog

"Die genannten Zahlen unterstreichen die Bedeutung von E-Commerce für Ingram Micro, vor allem im SMB-Segment", sagt Robert Aicher, verantwortlich für die Online-Dienstleistungen des Distributors. Eine Entwicklung, die ihren Anfang 1995 fand, als der Distributor dem Fachhandel mit "IMDisk" seinen ersten virtuellen Katalog anbot: eine CD, die eine fünf Megabyte große Datei auf Basis von Microsofts Office-Anwendung "Access" enthielt. Ingram Micro hatte die erste Version 7.000 Mal ausgeliefert, aktualisieren ließ sie sich per Download-Patches.

Auch heute existiert IMDisk noch: In den Bundesgebieten, wo Breitband noch ein Fremdwort ist, nehmen Fachhändler nach Aussagen von Aicher immer noch gerne die mittlerweile netzwerkfähige Software in Anspruch. Zudem enthält IMDisk eine Exportfunktion für Warenwirtschaftsysteme sowie ein "PDF-Kreator" mit dem sich Endkundenangebote erstellen lassen.

5,5 Millionen Klicks für IMorder

Das Flaggschiff von Ingram Micros E-Commerce-Angebot ist aber das hauseigene, 1998 eingeführte Bestellsystem "IMorder". Auch hier hat der Distributor jetzt Zahlen veröffentlicht: Es enthält das gesamte Portfolio mit 50.000 Artikeln, die von sechs eigens zuständigen Mitarbeitern ständig aktualisiert werden, wird pro Monat von etwa 35.000 registrierten Usern über 5,5 Millionen Mal aufgerufen, eingeloggt wird zirka 800.000 Mal pro Monat. Im System selbst wird alle 1,2 Sekunden eine Artikelsuche ausgeführt.

Die häufige Suchanzahl lässt sich aber auch negativ interpretieren. Zwar ermöglicht IMorder auch das Durchforsten des Portfolios nach Zubehör.

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