Insolvenzen: Konjunkturbedingte Entspannung

29.11.2006

Branchen: Erholung am Bau fortgesetzt

Die relativ breit wirkende Konjunkturerholung beflügelt alle Wirtschaftszweige. Dabei erlebt das Baugewerbe 2006 mit einem Rückgang der Insolvenzfälle um 20,8 Prozent bereits im vierten Jahr in Folge eine überdurchschnittliche Verbesserung. Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnet ein Minus von 14,5 Prozent, der Handel 12,3 Prozent und der Dienstleistungssektor einen Rückgang von 9,9 Prozent.

Den größten Anteil an den gewerblichen Insolvenzen hatte 2006 der Dienstleistungssektor mit rund 15.600 Pleiten, gefolgt von Handelsunternehmen mit 6.600, dem Baugewerbe mit 6.200 und Firmen des Verarbeitenden Gewerbes mit 3.000 Pleiten.

Auch bei den gerichtlich angemeldeten Forderungen entfiel der Löwenanteil von 60 Prozent auf die Dienstleistungen, gefolgt vom Handel, Verarbeitenden Gewerbe und vom Bau.

Bei den Einzel- und Kleinunternehmen sowie den Freien Berufen, die 2005 noch einen Anstieg der Insolvenzen um 2,9 Prozent verzeichneten, rechnet Euler Hermes 2006 mit einem Rückgang um 8,2 Prozent auf 15.400 Insolvenzen. Mit 48 Prozent hat das Kleingewerbe nach wie vor einen hohen Anteil an den gewerblichen Pleiten. Das ist auch eine Folge der seit 2003 gegründeten Ich-AGs, die häufig unzureichend finanziert sind und über geringes Fachwissen verfügen. Ihre Zahl schätzt Euler Hermes auf 305.000.

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