Neuer NM10-Chipsatz

Intels neue Netbook-Plattform mit Atom N450

Malte Jeschke war bis März 2016 Leitender Redakteur bei TecChannel. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit professionellen Drucklösungen und deren Einbindung in Netzwerke. Daneben gehört seit Anbeginn sein Interesse mobilen Rechnern und Windows-Betriebssystemen. Dank kaufmännischer Herkunft sind ihm Unternehmensanwendungen nicht fremd. Vor dem Start seiner journalistischen Laufbahn realisierte er unter anderem für Großunternehmen IT-Projekte.
Seit Mitte 2008 machen Netbooks Furore, für Schub sorgte seinerzeit die Einführung von Intels Atom-Plattform. Jetzt folgt die nächste Atom-Generation.

Seit Mitte 2008 machen Netbooks Furore, für Schub sorgte seinerzeit die Einführung von Intels Atom-Plattform. Jetzt folgt die nächste Generation der Netbook-Plattform von Intel, die eine verbesserte Performance und weniger Leistungsaufnahme verspricht.

Erst mit der Einführung von Intels Atom-Plattform respektive entsprechenden Endprodukten nahm der Netbook-Markt Mitte 2008 Fahrt auf, auch wenn derlei Geräte natürlich schon vorher existierten. Inzwischen sind Netbooks ein etabliertes Segment, sie stellen rund 20 Prozent der portablen Rechner am Markt. Dabei wurden nur wenige herkömmliche Notebooks verdrängt, denn Netbooks sind zusätzliche portable Systeme.

Das Gros der aktuellen Netbooks basiert auf Intels Atom-Plattform, die sich seit ihrer Einführung 2008 kaum verändert hat. Das bedeutet: In den meisten Netbooks steckt ein Atom N270, dem Intels 945GSE-Chipsatz zur Seite steht, der wiederum die integrierte Grafik GMA 950 mit sich bringt; das Ganze wurde auch als "Diamondville" eingeführt. Seit Beginn des Jahres 2009 sind auch hie und da Netbooks mit dem Intel Atom N280 zu finden. Dieser arbeitet ein wenig flinker als der weit verbreitete N270, und zwar mit 1,66 statt 1,6 GHz und einem FSB von 667 statt 533 MHz. Der TDP-Wert liegt laut Intel wie beim N270 unverändert bei 2,5 Watt.

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Ursprünglich sollte dem N280 einmal der GN40-Chipsatz assistieren, von dem man insbesondere bei der Wiedergabe von HD-Inhalten Vorteile erwartete. Tatsächlich findet sich der Atom N280 in Endgeräten aber in der gleichen Umgebung wieder wie der N270, sprich in Gesellschaft des 945GSE-Chipsatzes. Der GN40 hat den Markt nicht so recht erreicht. Von einem wirklich spürbaren Performancevorteil kann man in der Praxis daher kaum sprechen.

Das soll sich jetzt mit der neuen Generation, die den Codenamen Pine Trail trägt, ändern. Intel verspricht mehr Performance bei geringerer Leistungsaufnahme. So spricht Intel von 10 bis 20 Prozent mehr Leistung und einer Akku-Laufzeit, die um 20 bis 30 Minuten länger ist als bei vergleichbaren Geräten.

Vorher/Nachher: Die neue Netbook/Nettop-Plattform (rechts) kommt als Zwei-Chip-Lösung. (Quelle: Intel)
Vorher/Nachher: Die neue Netbook/Nettop-Plattform (rechts) kommt als Zwei-Chip-Lösung. (Quelle: Intel)

Mit der Einführung von Pine Trail verabschiedet sich Intel auch bei Netbooks und Nettops von der klassischen Drei-Chip-Lösung so wie bei anderen Plattformen. Dazu integriert Intel Speichercontroller und integrierte Grafik in den Prozessor, oder besser auf den Prozessor-Chip. Bislang ist die Atom-Plattform der Netbooks sehr traditionell aufgebaut und besteht aus Prozessor, Chipsatz und ICH. Der zweite Teil der neuen Plattform ist der Chipsatz, der sich um I/O wie Serial ATA, USB und PCI Express kümmert. Nach Aussagen von Intel soll Pine Trail einige Flaschenhälse der bisherigen Atom-Plattform in Sachen Leistung eliminieren. Das betrifft nicht nur die im Fokus stehenden Netbooks, sondern auch die sogenannten Nettops und auch "Entry-Level-Desktop"-Systeme. Das kompaktere Design der neuen Chip-Lösung soll zudem Kostenersparnisse für die Hersteller mit sich bringen und gleichzeitig für eine geringere Leistungsaufnahme der Gesamtplattform sorgen.

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