LTE- und 5G-Router

Internet aus der Luft

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
LTE- und 5G-Router sind eine gute Alternative für alle, die unabhängig von stationären Netztechnologien auf eine gute Internetverbindung angewiesen sind. So vielfältig wie die Anwendungsszenarien sind auch die angebotenen Modelle.

Eine gut funktionierende Internetverbindung gehört mittlerweile zur Grundversorgung wie Wasser und Elektrizität. Neben den klassischen Anschlussvarianten wie Kupferkabel, Glasfaser oder Kabel-TV hat sich auch die Verbreitung über Mobilfunkt etabliert. Neben der Hauptnutzung durch Smartphones gibt es eine Reihe von privaten und professionellen Anwendungsszenarien, die auf die mobile Internetnutzung setzen.

Der 4G LTE Router B535 von Huawei kann mit guten Empfangsleistungen für Nutzer ohne DSL-Versorgung die passende Internetalternative bieten.
Der 4G LTE Router B535 von Huawei kann mit guten Empfangsleistungen für Nutzer ohne DSL-Versorgung die passende Internetalternative bieten.
Foto: Huawei

Für diese Anwendungen braucht es die passenden Empfangsgeräte. Für eine kurzfristige Nutzung an einem WLAN-fähigen Endgerät kann man schon einmal mit dem Smartphone einen mobilen Hotspot schaffen. Eine Dauerlösung ist das nicht und eine Anbindung per LAN ist so auch nicht möglich.

Für die Internetanbindung über Mobilfunk haben eine Reihe von Herstellern die passenden Geräte im Portfolio. Das Angebot reicht von kleinen, mobilen Hotspots, die lediglich eine WLAN-Anbindung bereitstellen, bis zu LTE- und 5G-fähigen Routern, die einen ähnlichen Funktionsumfang wie klassische DSL-, Glasfaser- oder Kabel-Router bieten.

Newcomer Cudy hat ein breites Line Up an LTE- und 5G-Routern zu bieten. Noch werden die Produkte überwiegend über große Onliner vertreiben, doch der Anbieter baut seine Vertriebsstrukturen auch hierzulande weiter aus.
Newcomer Cudy hat ein breites Line Up an LTE- und 5G-Routern zu bieten. Noch werden die Produkte überwiegend über große Onliner vertreiben, doch der Anbieter baut seine Vertriebsstrukturen auch hierzulande weiter aus.
Foto: Cudy

Eingeschränktes Tarifangebot

Eine Hürde stellt jedoch hierzulande die Tariflandschaft dar. Oft ist die mobile Internetnutzung im Volumen gedeckelt. Es gibt nur wenige echte Flatrate-Angebote und die sind oft wesentlich teurer als vergleichbare Tarife der stationären Technologien. "Die Attraktivität von LTE- und 5G-Routern würde devinitiv zunehmen, wenn sich das Tarifangebot der Provider im Preiseinstiegsbereich verbessern würde", bestätigt Ferhat Akbay, Marketing Director DACH bei TP-Link.

Zudem kommt der Netzausbau nur schleppend voran. Insbesondere die 5G-Versorgen ist derzeit fast nur auf dicht besiedelte Gebiete beschränkt, doch auch in der LTE-Abdeckung klaffen noch größere Lücken. Die notwendige Abdeckung vorausgesetzt kann Mobilfunk aber durchaus eine Alternative darstellen und mitunter die stationären Übertragungswege bei Geschwindigkeit und Performance sogar übertreffen. So nennt der Netzwerkspezialist Huawei bei den Zielgruppen seines 4G LTE Routers B535 unter anderem Nutzer in ländlichen Gebieten, die keine DSL-Versorgung haben.

Vielfältige Einsatzgebiete

Die Zielgruppen und die entsprechenden Anwendungsszenarien sind vielfältig, nicht nur als DSL-Ersatz. Im privaten Umfeld bieten sich die flexiblen Router als Begleiter auf Reisen oder für den gelegentlichen Einsatz in Ferienwohnungen an.

Im professionellen Gebrauch kommen die Funk-Router unter anderem auch bei Überwachungsszenarien, bei Außeneinsätzen, Fernwartung oder bei Anwendungen, die ein unabhängiges WLAN erfordern, zum Einsatz.

Ein wichtiges Anwendungsbeispiel ist auch ein Fallback-Szenario. "Gerade kleinere und mittlere Unternehmen oder Filialketten haben die Anforderung, dass der Zugang zum Internet durchgehend verfügbar sein muss", schildert AVM-Produktmanager Tom Vierke das Anwendungsbeispiel.

Die LTE-Fritzbox 6890 vom Berliner Netzwerkspezialisten AVM ist mit dem integrierten VDSL- und WAN-Interface für Fallback-Szenarien prädestiniert.
Die LTE-Fritzbox 6890 vom Berliner Netzwerkspezialisten AVM ist mit dem integrierten VDSL- und WAN-Interface für Fallback-Szenarien prädestiniert.
Foto: AVM

LTE-Router haben noch lange nicht ausgedient

Doch lohnt es sich überhaupt noch in eine 4G-LTE-Router zu investieren, wenn bereits die 5G-Infrastruktur aufgebaut wird? "Abhängig davon, was der Kunde mit dem Produkt machen möchte, lohnt sich auch die Anschaffung eines reinen LTE-Routers, gerade im Hinblick auf Anschaffungskosten und Vertragspreise", meint Vierke. Bei Huawei verweist man darauf, dass bei Mindestgeschwindigkeiten bestimmter Modelle von 150 Mbit/s und besserer Netzabdeckung ein LTE-Router derzeit die meisten Anforderungen erfüllt. "Der 5G-Netzausbau erfolgt langsamer als erwartet und kann somit die großflächige Abdeckung in naher Zukunft nicht gewährleisten", ergänzt Ferhat Akbay von TP-Link.

Nicht alle Modelle unterstützen auch alle Frequenzbänder. Wer sichergehen will, dass der Router auch in anderen Netzen und in verschiedenen Ländern funktioniert, sollte zu einem Gerät greifen, das auf möglichst vielen Frequenzen funken kann.

AVM-Produktmanager Tom Vierke rät beim Kauf eines LTE-Routers darauf zu achten, dass das Gerät möglichst viele Frequenzbänder unterstützt.
AVM-Produktmanager Tom Vierke rät beim Kauf eines LTE-Routers darauf zu achten, dass das Gerät möglichst viele Frequenzbänder unterstützt.
Foto: AVM

Externe Antennen bei schlechter Empfangslage

Bei schwierigen Empfangsverhältnissen lassen sich an zahlreiche Modelle auch externe Antennen anschließen. Je nach Empfangslage können so passende Richt- oder Rundstrahlantennen eine erhebliche Signalverbesserung erzielen. Bei AVM sind das die Fritzboxen 6850 LTE, 6890 LTE sowie 6850 5G. Hier werden die im Lieferumfang enthaltenen Antennen an den SMA-Anschlüssen durch externe Varianten ersetzt.

Die Antennen des LTE-Routers Archer MR500 von TP-Link können abgeschraubt werden. An die Buchsen lassen sich dann beispielsweise in Gebieten mit schwieriger Empfangslage Außenantennen anschließen.
Die Antennen des LTE-Routers Archer MR500 von TP-Link können abgeschraubt werden. An die Buchsen lassen sich dann beispielsweise in Gebieten mit schwieriger Empfangslage Außenantennen anschließen.
Foto: TP-Link

Auch bei einigen TP-Link-Produkten wie dem MR550 oder den Cudy-Modellen LT500D, LT700, LT12, LT15 LT18 und P5 lassen sich die beiliegenden Antennen abschrauben und austauschen. Andere Modelle wie der TP-Link Deco X80-5G, der 4G LTE Router B535 von Huawei oder die Cudy-Geräte LT500V, LT700V und LT15V bieten zusätzlich zu internen Antennen Buchen zum Anschluss der externen Varianten.

Lesen Sie auch:

Router mit Failover: D-Link bringt LTE-fähigen Wi-Fi-6-Router auf den Markt

Nighthawk M6 Pro: Netgear stellt Wi-Fi-6E-fähigen 5G-Router vor

Flexibilität bei der Breitbandanbindung: Lancom Systems bringt 5G-taugliche Router auf den Markt

Zur Startseite