Internolix: Eintrittspreis für Händler gesenkt

19.04.2001
Bisher mussten die Händler tief in die Tasche greifen, wenn sie mit Internolix Geschäfte machen wollten. Jetzt hat der Software-Hersteller die Konditionen gesenkt. Für das neue Produkt-Flaggschiff aber gilt das nicht.

Der Auftrag, mit dem Harald Wachenfeld im Herbst letzten Jahres nach Limburg zum Software-Hersteller Interno-lix AG kam, war klar: "Marktposition ausbauen und Potenziale für E-Business-Software erschließen" (ComputerPartner-Online vom 29.8.00). Jetzt, kurz vor Ostern, hat der General Manager für das Deutschland-Geschäft seine Ideen ausgebrütet. Das wichtigste Ergebnis: Internolix senkt die Einstiegshürde für ihre Vertriebspartner.

Händler, die bisher mit Internolix ins Geschäft kommen wollten, mussten dafür tief in die Tasche greifen. 20.000 bis 30.000 Euro verlangte das Unternehmen für die Zertifizierung. Bei rund 300 Händlern, die Internolix nach Angaben von Wachenfeld als Vertriebspartner bisher gewinnen konnte, kommt da schon ein hübsches Sümmchen zusammen. Jetzt hat Internolix (Umsatz 2000: 11,6 Millionen Euro, 15 Millionen Euro Verlust) die Einstiegshürde gesenkt. Um die Vertriebsbasis zu verbreitern und neue Partner zu gewinnen, hat der Software-Hersteller eine zusätzliche Partnerautorisierung aufgelegt. Der Preis für das sogenannte "Basic Package" liegt bei vergleichsweise bescheidenen 3.325 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer).

Die Autorisierung erstreckt sich indes nicht auf die neue Software "Ebtos", die Internolix auf der Cebit erstmals öffentlich präsentierte. Hierbei handelt es sich um eine integrierte E-Business-Software, für die Internolix derzeit mächtig die Werbetrommel rührt. Zum Beispiel mit einer zwölfseitigen Anzeigenstrecke im Manager-Magazin (Listenpreis für eine Seite: knapp 35.000 Mark). "Bescheiden" auch der Text, mit dem Internolix für die Software wirbt: "Die Spielregeln im internationalen Business werden neu geschrieben."

"Mit Ebtos kommen wir jetzt in eine Größe, die wir bis dato noch nicht adressiert hatten", schwärmt Wachenfeld im Gespräch mit ComputerPartner. In Bezug auf die Komplexität übersteigt Ebtos die weiter im Angebot befindliche "Professional Line" deutlich. Nun werde man, erklärt Wachenfeld, sicherlich bei dem einen oder anderen Kunden auch auf die Vertriebsleute von Intershop treffen, die schon auf der Cebit in unmittelbarer Nähe zu Internolix Präsenz zeigen. Aus diesem Grunde will der Deutschland-Chef auch die Qualität der Partner erhöhen. Ein Austausch einzelner Partner sei dabei wohl unvermeidlich, erklärte er. Keinesfalls aber will Wachenfeld eine eigene Direktvertriebsmannschaft aufbauen. O-Ton Wachenfeld: "Es bleibt beim indirekten Vertrieb ohne Wenn und Aber".

www.internolix.com

ComputerPartner-Meinung:

Die Zertifizierung durch Internolix muss man sich leisten können. Auch knapp 7.000 Mark sind viel Geld. Und dann gehört der Vertriebspartner auch nur zur zweiten Mannschaft, denn das neue Internolix-Premium-Produkt Ebtos darf er nicht verkaufen. Dennoch: Wenn Internolix den Systemhäusern eine glaubhafte Perspektive aufzeigen kann, dass sie innerhalb einer überschaubaren Zeit ihre Investition durch ein sehr gutes Geschäft wieder einspielen, tun sich viele Unternehmer leichter. Keinesfalls werden die Systemhäuser aber ihr sauer verdientes Geld nach Limburg überweisen, wenn sie das Gefühl haben, dadurch nur die Bilanz von Internolix zu verschönern. (sic)

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