IPTV: Potenzial, aber zu geringe Verbreitung

17.10.2007
TV übers Internet-Protokoll, kurz IPTV genannt, bietet laut der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte reichlich Potenzial, findet aber bisher wenig Akzeptanz. Die Anbieter sehen den Trend zum interaktiven Fernsehen, die meisten Zuschauer wollen sich aber einfach nur berieseln lassen.

TV übers Internet-Protokoll, "Next Generation TV" oder kurz IPTV genannt, bietet laut einer Deloitte-Studie reichlich Potenzial, findet aber bisher wenig Akzeptanz. Die Anbieter sehen den Trend zum interaktiven Fernsehen, die meisten Zuschauer wollen sich aber einfach nur zurücklehnen und berieseln lassen.

Durch hochwertige Inhalte, interaktive Mehrwertdienste, die Optimierung der Endkundenbeziehungen und eine attraktive Preisgestaltung könnten Bedingungen geschaffen werden, mehr Kunden auf den Zug zu locken.

"Die Voraussetzungen sind günstig für eine IPTV-Verbreitung", sagt Deloitte-Media-Analyst Klaus Böhm und rechnet vor: "Konservative Schätzungen gehen bis 2010 von etwa 1,3 Millionen, optimistische von bis zu drei Millionen IPTV-Haushalten in Deutschland aus. Schon jetzt verfügen etwa 40 Prozent der deutschen Haushalte über einen Breitbandanschluss. Absolut sind die etwa 15 Millionen – gegenüber 20 Millionen Haushalten mit Kabelanschluss, 145 Millionen Satelliten-Empfängern und 2,2 Millionen Terrestik-Haushalten."

Anders als Web-TV steht IPTV den Nutzern in einem geschlossenen System zur Verfügung und ist nicht an den PC gebunden.

Vom einem IPTV-Durchbruch profitieren können einmal die Content-Anbieter und die Telekommunikationsunternehmen. Grundsätzlich wollen laut Deloitte alle Beteiligten auf absehbare Zeit am linearen TV festhalten. Weitere Möglichkeiten wie Timeshift, Video on Demand oder Network-based Personal Video Recorder (nPVR) bieten zwar hohe Potenzilae, werden aber kaum nachgefragt.

"Die Herausforderung (für die Macher hinter IPTV) besteht darin, ein neues audiovisuelles Content-Erlebnis zu kreieren, das Konsumenten und Werbetreibende überzeugt, mehr für die Dienstleistung Fernsehen zu bezahlen", so Böhm. (kh)

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