Abschied von IPv4

IPv6 – was zu tun ist

10.08.2010

Betreiben Sie eine interne IPv6-Infrastruktur

Wenn das Unternehmen Ihres Kunden innerhalb der letzten zwei Jahre Netzwerkausrüstung gekauft hat, beispielsweise Router, Switches, Hardware-Firewalls, Drucker, Fotokopierer oder Fax-Maschinen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Geräte IPv6-kompatibel sind. Wenn Ihr Kunde hingegen seine Geräte vor zwei bis fünf Jahren erstanden haben, dann ist es eher offen, ob IPv6 unterstützt wird oder nicht. Und bei Geräten, die älter als fünf Jahre sind, ist die, wenn überhaupt vorhandene, IPv6-Unterstützung nichts wert und Sie sollten einen Wechsel zu neuerer Hardware empfehlen.

Leider gibt es keinen "IPv6-Ready"-Sticker für Hardware. Sie müssen für jedes Gerät die Hardwaredokumentation durchgehen und nach IPv6-Funktionen Ausschau halten oder jeden Verkäufer über existierende oder erweiterbare IPv6-Funktionen fragen. Falls notwendig, sollten Sie dann mit Ihrem Kunden planen, wann und wie er Software und Firmware-Updates durchführen wollen.

Selbst wenn die Infrastruktur oder der Internetprovider nicht IPv6 unterstützt, könnten Workstations oder Server mit IPv6-Adressen arbeiten, wenn ein IPv4-to-IPv6-Protokoll verwendet wird, das es für viele große Betriebssysteme gibt. Dazu gehören 6to4, Teredo, 6over4 und ISATAP. Jedes dieser Dual-Protokolle wird, auf die ein oder andere Art, eine IPv6-Adresse innerhalb eines IPv4-Pakets verpacken. Das ist akzeptabel, wenn es sich nur um eine Übergangslösung handelt, jedoch sollte dies nicht der Dauerzustand sein, da die Sicherheits- und Stabilitätsrisiken zu groß sind.

Wenn Sie ein IPv4-Gerät hingegen in dem Netzwerk Ihres Kunden belassen, dann wird der Tag kommen, an dem es nicht mehr in der Lage sein wird, mit dem restlichen Netzwerk zu kommunizieren, da zwei verschiedene Adress-Schemata miteinander interagieren würden. Das wäre, als würden Sie eine Telefonnummer eingeben, um einer Person eine E-Mail zu schreiben.

Sie müssen bei Ihrem Kunden auch die Firewall, Sicherheitssysteme, DNS-Server und weitere Einwahldienste auf IPv6-Kompatibilität prüfen. Eine unvorbereitete Firewall blockiert einfach IPv6-Protokolle und DHCP-Server müssen über eine IPv6-Kompatibilität verfügen, damit IPv6-Adressen weitergeleitet werden können.

Sobald das Unternehmen Ihres Kunden auf IPv6 umstellt, können Sie bestimmte Testwebseiten und -dienste Nutzen, die Ihnen zeigen, ob eine IPv6-Verbindung besteht. Sowohl Google als auch YouTube, können mit dem neuen Protokoll Suchanfragen durchführen. Auf den Seiten gibt es auch einfache Testfälle, um die IPv6-Möglichkeiten Ihres Netzwerks zu überprüfen.

Zwar wird der Übergang von IPv4 zu IPv6 für viele Unternehmen eher holprig sein, aber es die Vorteile für das Internet überwiegen die Kosten. Fangen Sie so früh wie möglich an, das Inventar Ihres Kunden zu modernisieren und planen Sie möglichst früh, wie Sie den Übergang am reibungslosesten durchführen können. Dann wird das Unternehmen Ihres Kunden ohne größere Probleme in die nächste Ära der IP-Adressen und damit des Internets starten.

(Der Originalartikel stammt von Curtis Franklin und der PC-Welt..) (wl)

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